Kleve Fahrradtour für Rathaus-Klinker-Suche

Kleve · Die Farbbeispiele für die Fassade des Rathauses fanden bei den Ratsmitgliedern keinen Gefallen. Die künftige wissenschaftliche Mitarbeiterin des Museums Kurhaus heißt Susanne Figner und soll ihre Stelle im September antreten.

Es gibt drei unterschiedliche Farbbeispiele für die Klinker der künftigen Fassade des Klever Rathauses: Rote, dunkelrote und anthrazitfarbene ließ die Verwaltung auf drei Scheiben aufmauern. Jeweils glatt Gebrannte und jeweils Gebrochene. Glattgebrannte Ziegel sollen nämlich das neue Rathaus der Stadt Kleve verkleiden, die gebrochenen den Ratssaal, der damit zwar die gleiche Farbe, aber eine andere Struktur bekommt. Eine schöne Idee. Allein: Die Klever Ratsfraktionen fanden die angebotenen dunklen Farben nicht wirklich schön.

Kleves Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer ordnete gestern Abend während der Ratssitzung im Blauen Salon der Stadthalle die Klinkerfrage als Geschmacksfrage ein, über die sich bekanntlich trefflich streiten lasse, wie man bei besagtem "Besichtigungstermin von Steinen" (so der Technische Beigeordnete) schnell erkennen konnte. Es gebe eben, so Rauer, unendlich viele Steine in ebenso vielen Schattierungen, mit hellen und dunklen Fugen oder mit Fugen, die hervorstehen oder eben nicht. Jetzt wollen Ratsmitglieder der Fraktionen eine Fahrradtour durch Kleve machen, um sich Klinkerbeispiele und ihre Wirkungs anzuschauen. So, wie gleich neben dem Rathaus der alte Dr.-Arntz-Turm. Danach sollen dann noch einmal fünf Klinkerbeispiele gemauert werden.

Zum Bebauungsplan am Schweizerhaus ist der Rat geschlossen gegen eine privat gebaute Zufahrtsstraße. Man habe zu schlechte Erfahrungen mit privaten Straßen, deshalb solle diese Straße öffentlich werden. CDU-Fraktionschef Udo Janssen betonte: "Es wäre schon, wenn bald mit dem Bau am Schweizerhaus begonnen werden kann".

Die neue Straße in Kellen soll künftig "Kellenshof" heißen. Damit setzten sich die Grünen gegen die CDU-Fraktion durch, die "Am Kellenshof" beantragt hatte. Das sei aber grammatikalisch unrichtig, bemängelte Hedwig Meyer-Wilmes (Grüne). Jürgen Rauer sagte, dass es historisch "Kellenshof" gegeben habe, aber nicht "Am Kellenshof".

Eine Lehrstunde holte sich Fabian Merges von den Offenen Klever (OK) ab. Die OK hatten einen Antrag gestellt, dass die Stadt eine "Verpflichtung zur tariflichen Entlohnung bei Auftrags- und Fördermittelvergaben" eingehen solle. Das stieß auf Unmut bei allen anderen Fraktionen: Erstens sei dies Gesetz, wonach Verwaltung und Vergabeausschuss handeln müssen, zweitens habe der Rat schon vor 15 Jahren eine eben solche Verpflichtung beschlossen.

Bettina Keysers, Stadt Kleve, teilte mit, dass die Nachfolgerin von Dr. Roland Mönig im Museum Kurhaus Kleve Susanne Figner heißt und im September ihre Stelle antritt.

(RP)
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