Kleve Barcode für Klever Mülltonnen

Kleve · 2012 führen die Umweltbetriebe der Stadt Kleve (USK) einen Strichcode für Mülltonnen ein, der bei jeder Abfuhr eingelesen wird. "Schwarze" Tonnen und Doppelabfuhren im Visier. Seitenlader hilft Kosten sparen.

 Beim Kippvorgang werden künftig die Tonnen "eingelesen", wie hier beim neuen Seitenlader der USK.

Beim Kippvorgang werden künftig die Tonnen "eingelesen", wie hier beim neuen Seitenlader der USK.

Foto: eve

Es soll vor allem der besseren Organisation der Müllabfuhr-Touren dienen: das neue "Abfallbehälter-Identifikationssystem", das die Umweltbetriebe der Stadt Kleve im kommenden Jahr einführen wird. Was so technisch-sperrig nach Verwaltungsdeutsch klingt, ist nichts anderes als ein Strichcode, der auf beide Seiten der Tonne aufgeklebt wird.

Der Strich- oder Barcode enthält alle nötigen Daten über die Tonne: beispielsweise in welchen Abfuhrbezirk sie steht oder zu welchem Haus sie gehört. Dadurch werden auch "schwarze" Tonnen aussortiert — also solche, für die keine Gebühren bezahlt werden.

Der Barcode wird auch ausschließen, dass manche Tonne mal eben ein zweites Mal geleert werden kann, wenn der nächste Abfuhrbezirk gleich um die Ecke ist. Defekte Tonnen werden gleich aussortiert und ersetzt. Außerdem sollen Fehlbefüllungen, wie zu volle Tonnen registriert werden können.

"Wenn die Tonne häufig zu voll ist, würden wir ein Beratungsgespräch mit dem Kunden suchen. Die Einführung des Barcodes soll aber auf keinen Fall der erste Schritt zu einer gewichtsabhängigen Müllentsorgung sein. Ganz wichtig ist uns, dass wir damit eine größere Gebührengerechtigkeit erreichen", sagt USK-Chef Rolf Janssen mit Blick auf "schwarze" Tonnen. Und er möchte seine Touren und die Verwaltung der Tonnen noch effizienter organisieren: 20 000 Haushalte mit weit über 50 000 Behältern sind die Kunden.

Die USK werden diesen Barcode Bezirk um Bezirk einführen. Start soll im Mai sein. Das hat einen ganz pragmatischen Grund: Im Sommer lassen sich die Barcodes besser auf die Tonnen kleben. Außerdem erwartet die USK jedes Jahr im März/April, wenn die Gebührenbescheide 'rausgeschickt werden, eine große Mülltonnen-Tausch-Aktion. Die einen wollen kleinere, andere größere. "Das ist jedes Jahr das gleiche — deshalb werden wir erst im Mai mit dem Barcode starten", sagt Janssen.

Dann sollen die Kunden die Codes mit einer Informationsschrift zugeschickt bekommen und sie selber aufkleben. "Wir werden sehen, wie das klappt", sagt Janssen. Er und sein Team hatten sich über die Vorteile des Systems in anderen Kommunen informiert. Gleichzeitig werden die Fahrzeuge mit entsprechenden Geräten ausgerüstet, die automatisch den Barcode einlesen.

Inzwischen hat die USK einen zweiten Seitenlader angeschafft, der ebenfalls Kosten sparen soll. "Die Seitenlader werden gezielt eingesetzt — der neue auch dort, wo der andere bereits abfährt", erklärt Janssen. Das spare in bestimmten Abfuhrbezirken Kosten.

In anderen Bezirken hingehen sei es effizienter, mit einem Drei- oder Zweimann-Team zu fahren. "Beispielsweise in der Innenstadt, wo viele Tonnen herausgestellt werden", sagt Janssen. Ein Seitenlader kostet rund 200 000 Euro und ist 25- bis 30 000 Euro teurer als ein normales Müllfahrzeug. Der Mehrpreis soll sich aber schnell amortisieren.

(RP/jul)
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