Kreis Kleve Impuls macht Frauen Mut

Goch · Die kreisweite Frauenberatungsstelle Impuls ist gefragt und blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Unterstützung wird auch weiterhin benötigt. Häusliche Gewalt bleibt nach wie vor ein Hauptthema.

 Hildegard Wolff (l.) und Maria Peeters von der Frauenberatungsstelle hoffen auch für das kommende Jahr auf Paten für die Mut-Aktion.

Hildegard Wolff (l.) und Maria Peeters von der Frauenberatungsstelle hoffen auch für das kommende Jahr auf Paten für die Mut-Aktion.

Foto: Gottfried Evers

Mut hat ein Zuhause. In der Gocher Voßstraße 28, um genau zu sein. Dort finden Mädchen und Frauen Hilfe bei der Beratungsstelle Impuls, die wiederum Unterstützung für ihren Mutmacher-Raum braucht. Mit der Aktion "1 qm Mut" sind im nun auslaufenden Jahr 21 Paten und kommen, die symbolisch einen Quadratmeter anmieten und so die Kosten der Beratungsstelle mit tragen.

"Wir hoffen auf viele weitere Raumpaten", sagte gestern Therapeutin Maria Peeters. Denn: Der Ort, an dem Frauen Vertrauen fassen sollen, kämpft Jahr für Jahr um Möglichkeiten der Unterstützung. So auch in 2012, wenn die Aktion "1 qm Mut" weiterläuft. Ab 60 Euro jährlich gibt's einen symbolischen Quadratmeter.

Seit elf Jahren beraten die Therapeutinnen in der Frauenberatungsstelle Impuls. Unter anderem Themen wie Häusliche Gewalt, Essstörungen oder Scheidung werden behandelt. Während 85 Prozent der Gehälter vom Land finanziert werden und seit 2007 auch alle Kommunen des Kreises Kleve Unterstützung leisten, müssen 46 000 Euro jährlich in eigener Regie erwirtschaftet werden — über Sponsoring, Spenden und Aktionen. Der Zulauf in diesem Jahr sei ähnlich wie der 2010 gewesen. Bis Ende November verzeichnete die Beratungsstatistik mehr als 400 Fälle. "Vielfach war es wieder häusliche Gewalt", schilderte Trauma-Beraterin Hildegard Wolff. In Zukunft möchten die Mitarbeiterinnen ein Augenmerk von Impuls verstärkt auch in Richtung Warnsignale legen: Mit gezielter Aufklärungsarbeit und Fortbildungen sollen frühe Merkmale eines familiären Missverhältnisses schnell erkannt werden.

Doch auch Altbewährtes schreibt im kommenden Jahr weitere Kapitel bei Impuls. So beginnt am Dienstag, 24. Januar, um 18 Uhr zum bereits 19. Mal das Gruppenangebot für Frauen, die unter Essstörung leiden. Nach einem Vorgespräch geht's an insgesamt zehn Abenden im 14-tägigen Rhythmus um Themen, die hinter einer Essstörung stehen.

Die Gruppe für weibliche Angehörige von Essgestörten bietet ebenfalls eine Neuauflage: Ab 31. Januar, 15 Uhr, ebenfalls 14-tägig. Im Fokus steht die Co-Abhängigkeit insbesondere der Mütter. "Für sie ist es ganz schwer, den richtigen Umgang mit der Essstörung ihrer Tochter zu finden", so Maria Peeters.

(RP/rl/jul)
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