Kleve Freunde freuen sich auf Neubau

Kleve · Neue Werke von Mataré, Koekkoek und Holthuys – der Freundeskreis der Klever Museen blickte während seiner Weihnachtsfeier im Haus Koekkoek auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Die Freunde sammelten 500 000 Euro für Kurhaus-Neubau, mahnen zum zügigen Abschluss der Arbeiten.

 Die Brücke in Positano aquarellierte Ewald Mataré. Dr. Roland Mönig stellte zur Weihnachtsfeier die neue Errungenschaft für die Sammlung vor.

Die Brücke in Positano aquarellierte Ewald Mataré. Dr. Roland Mönig stellte zur Weihnachtsfeier die neue Errungenschaft für die Sammlung vor.

Foto: Gottfried Evers

Neue Werke von Mataré, Koekkoek und Holthuys — der Freundeskreis der Klever Museen blickte während seiner Weihnachtsfeier im Haus Koekkoek auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Die Freunde sammelten 500 000 Euro für Kurhaus-Neubau, mahnen zum zügigen Abschluss der Arbeiten.

Es gibt noch 140 dieser historischen Fliesen mit jenem floralen, braun-grünen Muster. Fliesen, wie sie im Gartensalon von Haus Koekkoek liegen. Fliesen, die der neue Verwalter des Hauses, der Bildhauer Max Knippert, gefunden hat und die der Seniorkurator des Hauses, drs. Guido de Werd, gleich in die Höhe hielt: "Es sind genau die, die uns fehlen, um den Boden im Gartensalon wieder herstellen zu können - dank Herrn Knippert", sagte de Werd.

Und er wäre fehlt am Platze gewesen, hätte er nicht gleich von jedem der 150 Gäste auf der Weihnachtsfeier des Freundeskreises Museum Kurhaus Koekkoek Haus fünf Euro erbeten — um die Fliesen zu bezahlen. Es kam genug zusammen, so dass sie jetzt nur noch verlegt werden müssen ...

Auch die Sanierung/Erweiterung des Friedrich-Wilhelm-Bades ist trotz aller Querelen um den Bau weit fortgeschritten. Der Großteil der Gewerke, rund 85 Prozent, ist verbaut. "Seit Freitag läuft die Heizung — wir müssen nur noch wenig vergeben", sagte de Werd in seiner Rede zum Weihnachtsfest. Man solle das Haus zügig fertigstellen. Zumal mit Blick auf die bereits vergebenen und noch zu vergebenden Bauarbeiten keine Kostensteigerung mehr zu erwarten seien.

Wenn der Bau fertig sei, werde Kleve nicht nur ein Museum von nationalem, sondern mit dem Beuys-Atelier auch ein Haus von internationalem Interesse haben. Man erkenne jetzt, dass es Planer Prof. Walter Nikkels gelungen sei, einen besonderen Ort zu schaffen.

"Das ist schon jetzt wunderbar, wenn man durch die Räume geht", sagt de Werd. Mit Blick auf das Land, das schon sehr früh mit Nachdruck den Bau gefordert habe, mit Blick auf die Bürger, die ihre Bringschuld von 500 000 Euro fast erbracht haben, solle man jetzt zu einem baldigen Ende kommen, forderte de Werd. Letztlich sei nichts teurer, als langsames Bauen.

Er freue sich auf die Eröffnung, zu der er erstmals die komplette Sammlung in ihrer ganzen Bandbreite präsentieren — vom Mittelalter und Geschichtszeugnissen der Sammlung Angerhausen bis hin zur modernen Kunst. Wer sich einen Waldspaziergang hinters Museum gönnt, sieht, dass dort ein Bau entstanden ist, der in seinen auch von außen erkennbaren ausgewogenen Proportionen bei aller Modernität zugleich den Eindruck macht, als sei er immer schon genauso da gewesen, wie er sich jetzt präsentiert.

Es wird eine Zäsur in der Klever Kulturlandschaft geben, wenn der langjährige Museumsdirektor dann das fertige Kurhaus an seinen Nachfolger übergeben wird. Bleibt zuvor noch die "Aktion Minerva": Das ist das nächste Projekt des Freundeskreises. Ein Projekt, das die Stadt wieder enorm bereichern wird.

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden der Koekkoek-Stiftung Dr. Ulf Hientzsch, blickte Freundeskreis-Chef Klaus Hommel auf das ereignisreiche Jahr 2011 zurück, in dem das Kurhaus eigentlich hätte fertig werden können. Hier stand vor allem die mittelalterliche Krippe von Dries Holthuys im Mittelpunkt, daneben nicht weniger wichtig ein prächtiges Aquarell und eine frühe Postkarte von Ewald Mataré , die der kommissarische Leiter des Kurhauses, Dr. Roland Mönig, trefflich vorstellte.

Dabei passe das Aquarell mit einer Ansicht aus der italienischen Stadt Positano wunderbar zu einem Bild, das sich bereits in der Sammlung befinde, so Mönig. Natürlich wurde auch das Koekkoek-Aquarell von Romantik-Sammler Jef Rademakers vorgestellt (wir berichteten).

(RP/rl/jul)
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