Kreis Kleve Akrobaten auf dem Bauernhof

Kreis Kleve · Jeden Morgen, so zwischen acht und neun Uhr, stellt Margret Unkrig einen Napf mit warmer Milch und Weißbrot nach draußen. Aus den Ställen, den Scheunen und sogar vom Heuboden kommen dann die Hofkatzen angerannt.

Kreis Kleve: Akrobaten auf dem Bauernhof
Foto: Heinrich Schwarze-Blanke

Mal sind es nur drei oder vier, oft aber mehr als zehn Katzen, die sich zum Frühstück versammeln. "Früher gab es warme Milch direkt von den Kühen", erzählt Margret Unkrig. Jetzt stehen die Kühe in einem Stall in Dornick, die Milch wird geliefert und von der Landwirtin für die Katzenmahlzeit erwärmt. Oder es gibt Trockenfutter. Die Hofkatzen sind halbwild, sie lassen sich nicht streicheln. Aber ihre Aufgabe ist es auch, Mäuse zu fangen, davon gibt es auf einem Bauernhof genug. Mit den anderen Tieren verstehen sich die Katzen gut, sie schlummern bei den Rindern im Stall, spielen mit dem Schnauzer-Mischling. Sogar ein Pfau fraß mit aus einem Napf.

Katzen haben viele besondere Eigenschaften, die ihnen bei der Mäusejagd helfen. Über eine Entfernung von 20 Metern können sie eine Maus im Gras rascheln hören. Katzen sehen sieben Mal besser als Menschen und können eine kleine Ameise in sechs Metern Entfernung noch entdecken. Sie sehen im Dunkeln genauso gut wie bei Tageslicht. Bei hellem Licht zieht sich die Pupille — das ist der schwarze Punkt im Auge — eng zusammen und lässt nur wenig Licht durch. In der Dunkelheit öffnet sich die Pupille weit und lässt viel Licht ins Katzenauge.

Katzen haben einen sehr guten Gleichgewichtssinn, ihre bewegliche Wirbelsäule macht sie zu wahren Akrobaten. Wenn sie aus drei Metern Höhe fallen, dann können sie sich in der Luft in Bauchlage drehen und landen sicher auf ihren Pfoten. Den Schwanz benutzen sie dabei wie ein Ruder. Katzen bringen bis zu sieben Junge zur Welt, die mehrmals am Tag von der Mutter gesäugt werden. Bei der Geburt sind sie blind, nach zehn Tagen öffnen sie die Augen. Mit etwa zwei Monaten können sie selber fressen.

(RP)
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