Kevelaer Norbert Killewald steht für das Soziale

Kevelaer · Der 52-jährige Kevelaerer will neuer SPD-Chef im Kreis Kleve werden. Amtsinhaberin Barbara Hendricks hat ihn vorgeschlagen. Aus der Lokalpolitik hält sich Killewald nach der verlorenen Bürgermeisterwahl heraus.

 Norbert Killewald will Nachfolger von Barbara Hendricks an der Spitze der Kreis-SPD werden.

Norbert Killewald will Nachfolger von Barbara Hendricks an der Spitze der Kreis-SPD werden.

Foto: Seybert

Die Kevelaerer kennen ihn schon lange — zum einen, weil Norbert Killewald aus einer großen Winnekendonker Familie stammt, zum anderen, weil er schon immer mit sozialen Themen zu tun hatte. Angefangen von der kirchlichen Jugendarbeit über seine Zeit bei der Caritas, später als SPD-Landtagsabgeordneter und danach als Landesbeauftragter für die Belange Behinderter. Bürgermeister von Kevelaer ist er nicht geworden, obwohl bei der Kommunalwahl 2009 daran nicht viel fehlte. Jetzt peilt er eine neue (ehrenamtliche) Funktion an: Killewald will Barbara Hendricks als Kreisvorsitzender der SPD beerben.

"Ich bin nur Kandidat", sagt er im RP-Gespräch bescheiden, schließlich müssen ihn die Mitglieder noch wählen. Eine wichtige Stimme hat er schon: die der aktuellen Bundesumweltministerin. Barbara Hendricks hat ihren Stellvertreter als ihren Nachfolger an der Kreis-Parteispitze vorgeschlagen. Wirklich überraschend sei ihr Rückzug für ihn nicht gekommen, versichert Killewald. "Wir teilen uns die Arbeit schon lange." Als Hendricks den Vorstand 2011 gefragt habe, ob sie denn noch weitermachen solle, habe es ein einmütiges "Ja" gegeben. Aber jetzt müsse man einsehen, dass die Aufgabe in Berlin zu zeitraubend sei, um die Kreis-SPD weiter anzuführen. "Wer Barbara kennt, weiß, dass sie dennoch so oft wie irgend möglich bei uns sein wird", erklärt der Kevelaerer. Und das sei gut so, denn fraglos sei Hendricks das "Zugpferd" der Partei.

Norbert Killewald, 52 Jahre alt, hat sich als stellvertretender Kreisvorsitzender vor allem um eines gekümmert: der Kreis-SPD eine neue Struktur zu geben. "Es ist uns gelungen, sehr viele junge Leute anzusprechen — es gibt heute über 300 Jusos im Kreis, einige von ihnen verjüngen auch die Räte. Unserem Nachwuchs wurden Seminare geboten, an denen auch wir ,Alten' teilgenommen haben, so dass sie sich ernst und aufgenommen fühlten." Das Thema "Studenten und deren Wohnsituation in Kleve" habe maßgeblich die SPD betrieben. Wie so manches andere soziale Thema auch.

Aus der Alltagspolitik hält sich Killewald weitgehend heraus — in Kevelaer sowieso, aber auch im Kreis. Im Kreistag ist er "nur" sachkundiger Bürger. Der CDU in seiner Heimatstadt attestiert er trotz offensichtlicher innerparteilicher Probleme viel Geschick beim Machterhalt. Seine offizielle Antwort auf die Frage, ob er 2015 noch einmal als Bürgermeisterkandidat antreten will, ist "kein Kommentar". Aus verschiedenen Gesprächen lässt sich jedoch eher ein "nein" ableiten.

Was Killewald in die Politik getrieben hat und dort hält (seit 28 Jahren in der SPD) sind die sozialen Themen. "Ich bin von den Idealen der Sozialdemokratie überzeugt; das ist meine Partei."

Wenn jetzt auch im Kreis Kleve Themen wie Ärzteversorgung, Inklusion oder vorschulische Bildung angeschoben würden, sei das den Sozialdemokraten zu verdanken. "Der Landrat will uns diese Dinge nicht als Wahlkampfthemen überlassen. Das zeigt, dass die CDU nervös wird."

Am 6. Juni wird der neue Kreis-Vorstand gewählt. Dem Vernehmen nach steht mindestens ein Gegenkandidat in den Startlöchern. Ob sich weitere Interessenten aufschwingen, wird nicht zuletzt vom Ergebnis der Kommunalwahl abhängen, die bekanntlich am 25. Mai stattfindet.

(RP)
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