Kevelaer RP-Bericht verhindert Kaffee-Fahrt

Kevelaer · Es hätte ein Ausflug ins Ungewisse werden sollen. Doch daraus ist nichts geworden. Der erwartete Bus kam nicht – die Eingeladenen gingen ohne schickes Rad oder Heizdecke wieder nach Hause.

Es hätte ein Ausflug ins Ungewisse werden sollen. Doch daraus ist nichts geworden. Der erwartete Bus kam nicht — die Eingeladenen gingen ohne schickes Rad oder Heizdecke wieder nach Hause.

Kürzlich hatten einige Kevelaerer einen Brief mit einer Gewinnbenachrichtigung bekommen, Absender unbekannt. 2000 Euro in bar sowie ein möglicher Gewinn eines neuen E-Bikes wurde den Benachrichtigten versprochen (die RP berichtete). Einzige Voraussetzung: Der Gewinn sollte persönlich abgeholt werden. Ein Bus sollte die "Gewinner" gestern Morgen in Winnekendonk zu einem nicht genannten Ort fahren.

Da ein "reichhaltiges Frühstück und Mittagessen" versprochen wurde, ließen sich einige Abenteurerlustige auf die Sache ein. Ahnten allerdings, dass es sich um eine Verkaufsveranstaltung, im Volksmund auch Kaffeefahrt genannt, handeln würde. Drei Männer warteten am Winnekendonker Ehrendenkmal auf die Abfahrt, die für 9 Uhr geplant war. "Ich weiß, dass das alles Abzocke ist, und habe mir deswegen fest vorgenommen, nichts zu unterschreiben", sagte ein Teilnehmer.

Aber er sei neugierig. Ein anderer Wartender hatte sich fest vorgenommen, die 2000 Euro einzufordern. "Wenn einem ein Gewinn versprochen wird, muss de auch ausgezahlt werden", findet er. Ein dritter wiederum durchblickte auch das Kleingedruckte in der Gewinnbenachrichtigung. "Das sind ganz raffinierte Methoden. Die formulieren die Sätze so, dass sie sich hinterher irgendwie rausreden können", sagte er. Ganze 60 Minuten warteten die "Gewinner" an der Kevelaerer Straße. Laut Teilnahmebestätigung, die alle nach dem Einschicken ihrer Antwortkarte erhalten hatten, sollte der Bus schon Gäste aus Uedem, Goch und der Marienstadt eingesammelt haben. Doch die Kaffeefahrt fiel aus. "Die haben die Berichte in der RP gelesen und die ganze Sache abgeblasen", vermutete ein Teilnehmer. Wenn es solche Fahrten künftig gar nicht mehr gäbe, wäre dies der Polizei recht. Sie rät, gar nicht erst auf solche dubiosen Schreiben zu antworten.

(cad)
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