Fußball Viktoria Anrath überraschte positiv
Das Tor in letzter Minute, dass der Brüggener Routinier Ahmet Belkarim in Kempen zum 3:1-Endstand erzielte, entschied den Abstieg. So spektakulär ging es nur einmal vor vielen Jahren zu.
Da stieg Neersen als Elfter noch ab, weil aus zwei Bezirksligen reihenweise Teams aus dem Kreis 6 herunterkamen. Nun hat es neben Bockum II noch Niederkrüchten erwischt, weil auch der SC Bayer, der letzte Kontrahent der "Grenzler", sie 3:1 schlug und ebenfalls die bessere Tordifferenz aufwies; allerdings um sage und schreibe 13 Treffer.
Da hat es dann auch wenig genutzt, dass zur Winterpause zwei Neue kamen (Serkan Benzer und Tim Wolf) und der Trainer ausgetauscht wurde (André Jansen für Klaus Bongartz).
Saisonziel verfehlt
Unter dem Strich haben die Brüggener, obwohl der Trainerwechsel neuen Schwung gebracht hat - hier übernahm Lothar Schrade von John Hesen - ebenso wie der SC Bayer Uerdingen, SSV Strümp oder Dülkener FC das Saisonziel glatt verfehlt. Alle Vier hatten sich nämlich zu Beginn der Spielzeit auf die Fahnen geschrieben, im oberen Drittel zu landen. Zu der Bockumer Zweiten bleibt noch anzumerken, dass sie trotz erheblichen Personals aus der Ersten direkt den Gang in die B-Klasse wieder antreten muss, weil vor allem die Schlappen in Grefrath und Brüggen schwer ins Kontor schlugen. Fazit: Zwei Aufsteiger gehen direkt wieder runter.
Willich II im Plan
Von den Rasensportlern, die schon lange vorher das Handtuch geworfen hatten, spricht kaum jemand noch. Viel vorsichtiger hatten sich Spielsport Schaag, der erneut erstaunliche SV Grefrath und Niersia Neersen eingeschätzt. Deshalb die klare Ansage: Sie haben alle Erwartungen erfüllt. Und wenn demnächst bei den Grefrathern neben Goalgetter Mike Jewanski auch noch Michael Funken stürmt, der von St. Hubert zurück kommt, darf man sicherlich noch mehr erhoffen. Völlig im Plan liegen auch Viktoria Anrath und die Willicher Zweite mit ihren Klassenerhalten auf den letzten Drücker.
Erstaunlich vor allen Dingen die Elf von "Matthes" Schmitz, die ziemlich neu zusammengestellt werden musste. Aber der Ur-Anrather ist der richtige Mann am richtigen Ort. Und bei den Willichern war es genau der richtige Schachzug, im Endspurt auf bewährte Kräfte aus der Ersten zu bauen. In Sachen Aufstieg haben im letzten Sommer nur die Hülser dieses Vorhaben klar angepeilt. Das ist ein Kompliment wert, weil viele mit einer selbst zugedachten Favoritenrolle oft nicht gut umgehen können.
Erwartungen in Kempen riesig
Der SV St. Tönis, Fischeln II und Kempen wollten damals auch Vorne mitmischen. Aus dem Raster herausgefallen, also die Erwartungen, wie übrigens im Jahr vorher schon, nicht erfüllt, haben nur die Kempener. Deshalb ist die Hypothek für den neuen Trainer Dieter Hussmanns nicht sehr groß. Allerdings sind bereits die Erwartungen im Umfeld riesig.
Während die St. Töniser eine erstaunlich konstante Saison spielten - nach einem Negativerlebnis folgte prompt die Reaktion -, profitierte Meister Fischeln gerade in der Hinrunde auch davon, dass stets auf Akteure aus der Ersten zurückgegriffen werden konnte.
