Stadt Kempen Hauptschule: Nur eine Eingangsklasse

Stadt Kempen · Die Prognosen haben sich bestätigt. Die Kempener Martin-Schule wird im kommenden Schuljahr nur 21 Fünftklässler haben. Das reicht gerade mal für eine Eingangsklasse. Die Anmeldezahlen werden die Schuldiskussion neu beleben.

 Die Kempener Martin-Schule wird zum neuen Schuljahr nur 21 Fünftklässler aufnehmen. Die Hauptschule kann deshalb nur eine Eingangsklasse bilden. Zu Beginn des laufenden Schuljahres starteten 35 Kinder an der Hauptschule.

Die Kempener Martin-Schule wird zum neuen Schuljahr nur 21 Fünftklässler aufnehmen. Die Hauptschule kann deshalb nur eine Eingangsklasse bilden. Zu Beginn des laufenden Schuljahres starteten 35 Kinder an der Hauptschule.

Foto: FINGER

Gesamtschule? Sekundarschule? Es gibt viele Möglichkeiten, eine traditionelle Landschaft von weiterführenden Schulen in einer Stadt oder Gemeinde neu zu strukturieren. Das althergebrachte dreigliedrige System von Haupt- und Realschule sowie Gymnasium hat langfristig keine Perspektive mehr. Das trifft auch auf die Schullandschaft in Kempen zu (die RP berichtete). Der Schulausschuss wird sich in seiner nächsten Sitzung am kommenden Donnerstag, 11. April (18 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses am Buttermarkt) unter anderem mit den aktuellen Anmeldezahlen für die weiterführenden Schulen im kommenden Schuljahr 2013/2014 beschäftigen.

In der Zeit vom 14. bis 18. Februar lief das Anmeldeverfahren zum neuen Schuljahr an den weiterführenden Schulen in Kempen. Dazu gab es an allen Schulen noch einen Nachmeldetermin am 4. März. Dort konnten all diejenigen Schüler angemeldet werden, die von Gesamt- oder Sekundarschulen in den umliegenden Städten und Gemeinden abgelehnt worden waren.

Während die Nachfrage bei den beiden Gymnasien (Luise-von-Duesberg-Gymnasium und Thomaeum) weiterhin gut ist, legt die Erich Kästner Realschule im neuen Schuljahr bei den Anmeldezahlen wieder zu. Schulpolitisches "Sorgenkind" ist dagegen die Martin-Schule. Die Hauptschule scheint bei den Kempener Eltern immer mehr an Interesse zu verlieren. Waren es zu Beginn des laufenden Schuljahrs noch 35 Kinder, die in zwei Eingangsklassen die Martin-Schule besuchten, werden es nach den Sommerferien ab Anfang September dieses Jahres nur noch 21 Hauptschüler sein. Das reicht für eine Eingangsklasse. Während an Gymnasien und Realschule einige auswärtige Schüler aus Kapazitätsgründen nicht angenommen werden konnten. werden an der Martin-Schule ab September zwei Fünftklässler aus Hüls und Tönisvorst unterrichtet.

Bei den beiden Kempener Gymnasien setzt sich ein Trend fort, bei dem das Luise-von-Duesberg-Gymnasium (LvD) beim Elterninteresse deutlich vorne liegt. Dort werden zum neuen Schuljahr vier Eingangsklassen mit insgesamt 115 Schülerinnen und Schülern gebildet. Es gab insgesamt sogar 126 Anmeldungen fürs LvD. Doch wie die Schulverwaltung weiter mitteilt, mussten einige auswärtige Schüler abgewiesen werden. Am LvD wird zum neuen Schuljahr erstmals eine integrative Lerngruppe eingerichtet. Vier Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf werden diese Gruppe besuchen. Eine solche Gruppe oder Klasse darf nach einem Erlass des NRW-Schulministeriums allerdings nur mit 23 bis höchstens 25 Kindern gebildet werden.

Von den 29 Schülern, die aus dem Umland aufs LvD wechseln wollten, werden im neuen Schuljahr drei das Thomaeum besuchen. Anmeldungen aus Hüls wurden nach Angaben des Kempener Schulamtes an Schulen in Krefeld verwiesen. Ebenso seien auch Schüler aus Kerken nicht am LvD aufgenommen, sondern ans Thomaeum oder an Gymnasien in Straelen und Geldern verwiesen worden.

Am Gymnasium Thomaeum werden zum neuen Schuljahr zwei neue Eingangsklassen mit insgesamt 57 Schülern eingerichtet. Im vorigen Jahr waren am Thomaeum bei 66 Anmeldungen noch drei Eingangsklassen gebildet worden.

Insgesamt, so Schuldezernent Michael Klee in seiner Vorlage für den Kempener Schulausschuss, können acht auswärtige Schülerinnen und Schüler nicht an den beiden Kempener Gymnasien aufgenommen werden.

Offen ist derzeit noch, wie viele Schüler von anderen Schulformen in die Sekundarstufe II (Oberstufe) der beiden Kempener Gymnasien wechseln werden. Fürs LvD liegen hier 25, fürs Thomaeum sechs Anmeldungen vor. Über die Aufnahme werde von den beiden Schulleitern erst dann getroffen, wenn die Schüler ihre Qualifikation für die Oberstufe erlangt hätten, so Klee.

An der Erich Kästner Realschule wird es zum neuen Schuljahr fünf Eingangsklassen geben. Aufgenommen werden 140 neue Fünftklässler. Für die Realschule gab es sogar 149 Anmeldungen. Den Eltern von neun Kindern aus Tönisvorst und Kerken wurde empfohlen, ihre Kinder an Realschulen in Süchteln oder in Geldern anzumelden.

Insgesamt bleibt festzuhalten: Alle Kempener Kinder, die an einer weiterführenden Schule in der T homasstadt angemeldet wurden, werden im neuen Schuljahr auch in ihrer Heimatstadt unterrichtet. Dazu kommt eine Vielzahl von auswärtigen Schülern. Nur 17 Anmeldungen von auswärtigen Kindern – acht fürs Gymnasium, neun für die Realschule – konnte das Kempener Schulamt nicht berücksichtigen.

(RP)
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