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Gemeinde Grefrath Köstlichkeiten aus der Natur erleben

Gemeinde Grefrath · Sehr viel Interessantes über Wildkräuter vermittelte Celia Nentwig gestern im Niederrheinischen Freilichtmuseum in Grefrath. Die Kräuterpädagogin hatte zu einer Kräuterwanderung eingeladen.

 Kräuterexpertin Celia Nentwig und Gerald Jaeger riechen an einem Kraut. Bei der Kräuterwanderung rund um die Dorenburg im Grefrather Freilichtmuseum gab es viele Wildkräuter zu beschnuppern.

Kräuterexpertin Celia Nentwig und Gerald Jaeger riechen an einem Kraut. Bei der Kräuterwanderung rund um die Dorenburg im Grefrather Freilichtmuseum gab es viele Wildkräuter zu beschnuppern.

Foto: Achim Hüskes

Vogelgezwitscher und Sonnenschein und doch sind die Blicke der 17 Frauen und Männer nicht in Richtung Baumkronen und damit der Sonne zugewandt, sondern vielmehr fest auf den Waldboden gerichtet. "Wir müssen ein bisschen genauer hingucken, aber die Kräuter sind da, auch wenn die Vegetationsverzögerung drei bis vier Wochen beträgt", sagt Celia Nentwig und hebt einige abgestorbene Äste zur Seite. Unter denen grünt es nämlich am Wegesrand. Und damit ist die staatlich zertifizierte Kräuterpädagogin fündig geworden.

Das Scharbockskraut, das sich eigentlich um diese Zeit bereits in der Blüte befinden müsste, ist mit seinen grünen Blättern zu sehen. "Man kann es nur vor der Blüte essen. Wenn es blüht, setzt es ein Alkaloid frei, das beim Essen auf der Zunge brennt", erklärt Celia Nentwig. Dabei lässt sie einige der Blätter rundgehen. Denn in Sachen Bestimmung von Wildkräutern ist nicht nur das Auge gefordert. Auch die Nase und das Fühlen sind gefragt. Wobei das Scharbockskraut nach nichts riecht, wie Liesel Bertram nach ausgiebigem Schnuppern feststellt.

Genau das ist neben der glatten, leicht samtigen Oberfläche mit den ausgeprägten Mittelachsen ein Kennzeichen für das Vitamin C haltige Wildkraut. Celia Nentwig löst vorsichtig einige Pflänzchen aus dem Erdreich, um auf die kleinen Brutknöllchen an den Wurzeln aufmerksam zu machen. "Die sind sehr stärkehaltig und wurden früher in Hungerszeiten gegessen. Sie sind mit einer Mini-Kartoffel vergleichbar", informiert die Fachfrau. Während sie erklärt, hat Harald W. Spoddig zur Kamera gegriffen und fotografiert. "Unsere Gedächtnisstütze. Ich mache Bilder für eine private Dokumentation, damit wir nicht vergessen, wie was ausschaut", sagt der Duisburger. Seine Ehefrau Birgit schreibt derweil fleißig mit.

Beim nächsten Stopp lernen die Teilnehmer der Kräuterwanderung den Giersch näher kennen. Celia Nentwigs Lieblingspflanze, wie die Expertin verrät. Denn der Giersch, an dem sich die Geister von Gartenbesitzern scheiden, kann das ganze Jahr über geerntet werden und ist äußerst vielseitig. Ob roh, gekocht oder in Quiches verarbeitet – Giersch schmeckt lecker und ist gesund. Celia Nentwig gibt direkt auch Kochtipps mit auf den Weg und ganz wichtig, sie kennt den Trick, wie Giersch im Garten in Schach gehalten werden kann. "Nicht weghacken, sondern mähen", empfiehlt sie. Dann konzentriere sich der Giersch lediglich auf die Produktion von neuen Blättern und versuche nicht, sich weiter auszudehnen.

Weiter geht es durch das Wäldchen am Niederrheinischen Freilichtmuseum auf die Wiese, durch die ein Bächlein führt. "Hier hoffe ich Baldrian zu finden", sagt Celia Nentwig. Doch dem ist das Wetter wohl noch nicht angenehm genug. Trotz intensiver Suche lässt sich das Grün des Baldrians nicht entdecken. Dafür aber gibt es ein Stückchen weiter Gundermann, Brennnessel, Knoblauchrauke, Löwenzahn und Minzveilchen.

Ob Wildkräuter-Anfänger wie Beate Gailus oder schon Wildkräuter-Infizierte wie Elvira Schubert, die Teilnehmer sind von der Kräuterwanderung begeistert. Und die Kostproben der Wilden Frankfurter Soße, vom Löwenzahnblütenaufgesetzten und vom Mädesüßlikör, die Celia Nentwig für den Abschluss der Kräuterwanderung mitgebracht hat, munden allen Teilnehmern gut.

(tref)
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