Landschaft in Kamp-Lintfort Der Neue bei der Naturschutzwacht

Kamp-Lintfort · Markus Ermen-Zielonka ist seit Ende Februar ehrenamtlicher Naturschutzbeauftragter im Kreis Wesel. Der 43-Jährige Familienvater und Ingenieur lebt auf einer Hofstelle in Altfeld. Er ist Landwirt im Nebenerwerb.

 Markus Ermen-Zielonka  lebt mit seiner Familie auf einer Hofstelle in Altfeld. Der Naturschutz liegt ihm am Herzen, deshalb hat er das Ehrenamt gerne übernommen. Vor allem illegal entsorgter Müll an Wegesrändern und im Wald ärgern ihn sehr. Foto: C. Reichwein

Markus Ermen-Zielonka  lebt mit seiner Familie auf einer Hofstelle in Altfeld. Der Naturschutz liegt ihm am Herzen, deshalb hat er das Ehrenamt gerne übernommen. Vor allem illegal entsorgter Müll an Wegesrändern und im Wald ärgern ihn sehr. Foto: C. Reichwein

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Markus Ermen-Zielonka ist auf dem Hof seiner Eltern in Altfeld mit und in der Natur aufgewachsen. Noch heute nimmt sich der Landwirt im Nebenerwerb die Zeit, um mit dem Fahrrad die Landschaft zu erkunden. Der Schutz der Natur liegt ihm am Herzen. Das befähigt ihn für ein besonderes Ehrenamt: Ende Februar hat ihn der Kreis Wesel zum Naturschutzbeauftragten für den Bereich Kamp-Lintfort Nord bestellt. Markus Ermen-Zielonka folgt auf Horst Falk, der Ende 2018 das Ehrenamt niedergelegt hatte. Der Altfelder ist damit einer von 24 Naturschutzbeauftragten, die zusammen die Naturschutzwacht im Kreis Wesel bilden. „Wir können ja nicht immer nur von den anderen erwarten, dass sie etwas tun und sich engagieren“, erklärt der 43-jährige Kamp-Lintforter, warum er das Ehrenamt angenommen hat. Der Naturschutzbeirat hatte ihn für diese Aufgabe gewonnen. „Mich haben Landwirte, Waldbauern und Jäger unabhängig voneinander angesprochen, ob ich mir vorstellen könnte, mich in der Form für den Naturschutz zu engagieren.“ Ermen-Zielonka, der hauptberuflich als Ingenieur für Blockheizkraftwerke tätig ist, machte sich erst einmal schlau. Dass er zusagen würde, lag jedoch nahe: „Ich bin hier in Altfeld als Sohn eines Landwirten geboren und aufgewachsen“, sagt der Vater von drei Kindern, der sich auch im Vorstand des Hegerings Lintfort-Neukirchen engagiert.

Das Landschaftsschutzgesetz sieht vor, dass die unteren Naturschutzbehörden, die bei den Kreisen und kreisfreien Städten angesiedelt sind, ehrenamtliche Naturschutzbeauftragte bestellen. Sie sind Ansprechpersonen vor Ort und sollen den Kreis Wesel bei den vielfältigen Aufgaben im Bereich des Naturschutzes unterstützen. „Neben der flächendeckenden Landschaftsplanung, nach der Natur- und Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen werden, koordiniert die Behörde Naturschutzprojekte und überwacht die Einhaltung der Schutzbestimmungen. Die Naturschutzbeauftragten leisten hierzu einen wichtigen Beitrag“, erläuterte der Kreis Wesel. Diese sind ehrenamtlich tätig und sollen durch aufmerksame Beobachtung der Landschaft die zuständigen Behörden über nachteilige Veränderungen unterrichten. Markus Ermen-Zielonka wird im Mai an einem Seminar teilnehmen, um seine Aufgaben besser kennenzulernen. „Ich sehe mich nicht als Kontrolleur, der mit erhobenem Zeigefinger überprüft, wer seine Hecken am 1. März schneidet“, betont der 43-Jährige. „Ich möchte das Bindeglied zwischen den Bürgern und dem Kreis Wesel als zuständige Behörde sein. Vielen Menschen sind ja die Besonderheiten des Landschaftsplans gar nicht bewusst, kennen nicht die Unterschiede von Landschaftsschutz- und Naturschutzgebieten.“ Markus Ermen-Zielonka betreut den Bereich Kamp-Lintforts, der nördlich von der B 510 liegt. „Das Gebiet reicht bis nach Hoerstgen, Wickrath und hinauf zur Leucht.“ Der neue Naturschutzbeauftragte möchte sich auch mit eigenen Ideen einbringen. So will er sich bei Landwirten für mehr Blühstreifen stark machen.

„Je mehr Blühstreifen, desto mehr Insekten und Vögel.“ Er kann es sich auch vorstellen, Müllsammelaktionen zu initiieren. Denn der achtlos weggeworfene Müll ärgert den Altfelder ganz besonders. „Ich habe kein Verständnis dafür. Die Leute kaufen sich was im Fastfood-Geschäft und werfen die Becher und das Papier während der Fahrt in die Landschaft“, sagt der 43-Jährige, der in Kamp-Lintfort gut bekannt und vernetzt ist.

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