Jeckentreiben in Kamp-Lintfort Erster Kinderkarnevalszug im Geisbruch

Kamp-Lintfort · Werner Fugmann organisierte für 380 Schüler der Ernst-Reuter-Schule einen närrischen Lindwurm. Dieser kam bei allen Teilnehmern gut an.

 Die Ernst-Reuter-Schüler starteten an der Mittelstraße. Der närrische Lindwurm führte bis zur Sudermannstraße.

Die Ernst-Reuter-Schüler starteten an der Mittelstraße. Der närrische Lindwurm führte bis zur Sudermannstraße.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Werner Fugmann ist Karnevalist durch und durch. „Ich bin am 1. März 1954 geboren. Es war ein Rosenmontag“, erzählt der Zugleiter des alle zwei Jahre stattfindenden großen Karnevalsumzuges in Kamp-Lintfort. Und weil diese Session kein närrischer Lindwurm durch die Hochschulstadt zieht, kam er Anfang Januar auf die Idee, am Freitag vor Rosenmontag für die Kinder einen eigenen Zug zu organisieren. Der startete gestern an der Ernst-Reuter-Schule, an der Werner Fugmann Hausmeister ist.

„Der Tag des ersten Kinderkarnevalszuges ist gleichzeitig mein 65. Geburtstag“, freute er sich am Freitag bei der Premiere. 380 Schüler liefen um 10.30 Uhr an der Einmündung der Mittelstraße in die Eyller Straße los. Dort befindet sich einer der beiden Standorte der Ernst-Reuter-Schule. Ihr Ziel war die Sudermannstraße im Gestfeld, wo der zweite Schulstandort liegt. Viele der Grundschüler waren als Bienen verkleidet. „Das Thema ist Frühling und Bienen“, berichtete Silke Roth als Schulleiterin, die sich passend zur Landesgartenschau 2020 als Gärtnerin verkleidet hatte. Mehrere Haus- und Geschäftsbesitzer hatten ihre Gebäude eigens für den Umzug mit bunten Ballons dekoriert.

„Sie wurden über Flugblätter über den ersten Kinderkarnevalszug informiert“, erzählte Fugmann. Er hatte auch alles andere organisiert, zum Beispiel Spenden gesammelt, um Kamelle kaufen zu können, oder den Zug bei Ordnungsamt und Polizei angemeldet. An der Mittelstraße, Eyller Straße, Ferdinanten-, Schul- und Rundstraße standen viele Jecke, um den Zugteilnehmern zuzujubeln und dafür mit Kamelle belohnt zu werden, die die  Kindern in Stofftaschen und Bollerwagen transportierten.

An der Mittelstraße standen zum Beispiel 40 Kinder des Kindergarten St. Barbara. 25 Schüler der Ebertschule waren aus der Lintforter Siedlung zur Rundstraße gekommen. Oft waren es Eltern und Großeltern der Schüler, zum Beispiel Christine Utermöhlen.

„Meine Enkelin geht zur Ernst-Reuter-Schule und läuft mit“, erzählte die frühere Geschäftsführerin der Kamp-Lintforter Werbegemeinschaft. „Der Kinderkarnevalszug ist eine tolle Idee. Er sollte jedes Jahr stattfinden. Schön wäre es, wenn auch die anderen Grundschulen mitmachen würden.“ Werner Fugmann freute sich über die positive Resonanz, als der Umzug auf dem Schulhof an der Sudermannstraße mit einer kleinen Feier endete, bei der auch selbst gebastelte Orden verliehen wurden.

„Es wäre schön, wenn es den Kinderkarnevalszug jedes Jahr geben würde, wie die Viertelszüge in Köln“, sagte der Organisator des ersten Kinderkarnevalszuges in den Stadtteilen.

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