Kamp-Lintfort 150 Kinder rechnen und knobeln im Audimax

Kamp-Lintfort · Lag es am Thema, dass nicht so viele Kinder zur Kinder-Uni ins Audimax kamen wie sonst? Denn die Frage "Wozu braucht man überhaupt Mathematik?" schien nicht so spannend zu sein wie beispielsweise "Das verrückte Chemie-Labor".

 Professor Frank Zimmer hatte für die kleinen Studenten der Kinder-Uni spannende Matheaufgaben vorbereitet.

Professor Frank Zimmer hatte für die kleinen Studenten der Kinder-Uni spannende Matheaufgaben vorbereitet.

Foto: siwe

Oder fehlte ein prominenter Gast, beispielsweise Sigmund Jähn, der als erste Deutscher ins All flog und einmal für ein volles Haus bei der Kinder-Uni gesorgt hatte? Zumindest kamen am Mittwochabend nur 150 Kinder mit ihren Eltern ins Audimax der Hochschule, um bei der letzten Kinder-Uni vor der Sommerpause nach kurzer Zeit von Mathematik und Kombinatorik begeistert zu sein.

Schließlich war das Thema faszinierend, selbst wenn es nicht so spektakulär verpackt war wie sonst. Denn Mathematik ist überall im Alltag zu finden, wie Professor Frank Zimmer sagte, nachdem Andreas Kaudelka als Vorsitzender des Kamp-Lintforter Fördervereins der Hochschule Rhein-Waal die jungen Zuhörer begrüßt hatte.

"Autos, Flugzeuge und Bankautomaten sind ohne Mathematik gar nicht denkbar", sagte der Professor für Informatik. Schnell setzte er die theoretische Vorlesung in die Praxis um. Er ging auf den Goldenen Schnitt ein, den es in der Natur sowie in der Kunst gibt, um eine Länge beliebig oft in Stücke mit dem selben Längenverhältnis aufteilen zu können.

Die Kinder maßen auf der Bühne im Audimax ihre Länge vom Boden bis zum Bauchnabel und ihre Körperlänge, um festzustellen, dass die Länge vom Baunabel bis zum Kopf gut 1,6 mal größer ist als die Länge vom Fuß bis zum Bauchnabel. Gleichzeitig ist die Gesamtlänge des eigenen Körper gut 1,6 mal größer als die Länge vom Bauchnabel bis zum Kopf.

Nach diesem Versuch ging Frank Zimmer auf den Tetraeder ein, einen Körper aus vier Dreiecken, der markant für den Kohlenstoff ist, der genauso Bestandteil von Lebensmitteln, wie vielen Gasen oder Diamanten ist. Die Jungen und Mädchen, die bei der Kinder-Uni zwischen acht und zwölf Jahren alt sind, falteten aus Din-A4-Blättern Tetraeder, um sich dann von deren Stabilität zu überzeugen.

Am Ende stellte Frank Zimmer einen kleinen Roboter vor, der einen Rubix-Zauberwürfel innerhalb von 90 Sekunden wieder in die Originalposition zurückdrehen kann. "Die Farbensegmente des Würfels werden optisch abgetastet und ein Programm rechnet aus, wie der Würfel zu drehen ist", so der Professor.

Die Kinder zeigten sich von den mathematischen Experimenten begeistert. "Alles ist ganz neu und war gut erklärt", meinte zum Beispiel der achtjährige Philipp Tichy, der zusammen mit seinem Bruder Thomas gekommen war.

Mutter Monika war schon vom Audimax fasziniert. "Die Kinder kennen eine so großen Raum sonst nur vom Kino. Erfahren haben wir von der Kinder-Uni über Flugblätter, die an der Ernst-Reuter-Schule auslagen." Bei der nächsten Vorlesung der Kinder-Uni wollen sie wieder dabei sein.

(RP)
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