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Kaarst Rennen um Hubertusstraße

Kaarst · Büttgen Es bleibt spannend: Nach dem dritten Workshop des so genannten Werkstattverfahrens entschied sich die aus sechs Politikern aus den Fraktionen sowie zwei Planungs- und Architekturexperten bestehende Jury nicht für ein Büro, das Gremium empfiehlt dem Fachausschuss zwei Vorschläge.

 Im Entwurf des Bochumer Büros Dreibund-Architekten gruppieren sich viele der Häuser um zwei Anger mit Bäumen und geschwungenen Wegen.

Im Entwurf des Bochumer Büros Dreibund-Architekten gruppieren sich viele der Häuser um zwei Anger mit Bäumen und geschwungenen Wegen.

Foto: Dreibund-Architekten

Büttgen Es bleibt spannend: Nach dem dritten Workshop des so genannten Werkstattverfahrens entschied sich die aus sechs Politikern aus den Fraktionen sowie zwei Planungs- und Architekturexperten bestehende Jury nicht für ein Büro, das Gremium empfiehlt dem Fachausschuss zwei Vorschläge.

 Ähnlich wie Vierkanthöfe sind die Wohnhäuser im Entwurf des Neusser Architektenbüros Agirbas / Wienstroer angeordnet.

Ähnlich wie Vierkanthöfe sind die Wohnhäuser im Entwurf des Neusser Architektenbüros Agirbas / Wienstroer angeordnet.

Foto: Büro Agirbas / Wienstroer

Im Rennen sind noch die Pläne von Agirbas / Wienstroer aus Neuss und von Dreibund-Architekten aus Bochum. Lob gab es für alle vier Büros: "Die Architekten haben hohen Einsatz gezeigt", würdigte Technischer Beigeordneter Manfred Meuter.

Die Stadt Kaarst hatte einen neuen Weg beschritten: Erstmals konnten sich die Bürger in Kaarst im Rahmen eines städtebaulichen Gutachterverfahrens an der Planung für das Neubaugebiet südlich der L 154 und westlich des Schulzentrums beteiligen. "Die Beteiligung war von Anfang an gut", zieht Meuter nach dem letzten der drei Workshops Bilanz, Rund 50 bis 60 Bürger waren in den Ratssaal im Rathaus Büttgen gekommen. Die Moderation hatte Journalistin Birgit Wilms.

Bei dem Treffen wurden die Früchte der Arbeit geerntet, die vier beauftragten Büros stellten detaillierte Ergebnisse vor. Dabei hatten sie mehrere Auflagen zu beachten - dies betrifft etwa die Anzahl der zwischen 75 und 85 angesiedelten Wohneinheiten und die Schallschutzmaßnahmen.

Außerdem soll die Zahl der Wohnungen jeweils etwa zu einem Viertel in Einfamilienhäusern, Doppelhäusern, Reihenhäusern und größeren Stadtvillen untergebracht werden. Allen Plänen lag zudem die Anbindung über einen Kreisverkehr an der L 154 zu Grunde. "Eine entsprechende Verkehrslenkung ist für die Büttgener Bürger sehr wichtig", bilanzierte Birgit Wilms die Ergebnisse.

Doch es blieb genug Raum für Kreativität, unterschiedliche Entwürfe. Für deutliche Anklänge an die Historie entschied sich das Neusser Büro Agirbas / Wienstroer. Es schlägt das Projekt "Fünf Höfe" angelehnt an die für die Region typischen Vierkanthöfe mit Wohnhaus, Nebengebäuden, Scheunen und Remise vor. "Die Höfe ins Dorf zurückholen" wollen Eckehard Wienstroer und seine Kollegen. Der Unterschied: Die Gebäudeteile werden als unterschiedliche Wohnhäuser gestaltet. Zwischen den Hof-Komplexen sind größere Freiräume mit viel Grün vorgesehen.

Das Büro Dreibund-Architekten aus Bochum hat einen Entwurf mit zum Teil geschwungenen Wegen durch das knapp vier Hektar große Baugebiet und zwei Angern vorgelegt. Während sich im Süden die Bebauung mit Einfamilienhäusern an das benachbarte Heiligenviertel anlehnen soll, sind im Norden parallel zur L 154 dreigeschossige Stadtvillen geplant.

Laut der Empfehlung der Jury nicht mehr zur Wahl stehen die beiden Entwürfe von Kaarster Büros. Der Vorschlag von Bierholz-Ebel sieht ähnlich wie im Entwurf von Dreibund-Architekten eine Art Spiegelbild-Variante zu der Bebauung im Heiligenviertel mit seinen vielen Einfamilienhäusern und großen Gärten vor. Dorn + Overbeck nennt sein Projekt "Hubertus-Quartier". Das Quartier wird durch "Bänder"zur Bebauung, Begrünung und Erschließung gegliedert. Zentrales Band ist dabei die "Hubertus-Allee" mit vielen Gemeinschafts-, Spiel- und Grünflächen.

Auch die Bürger kamen zu Wort: Der Publikums-Fragenkatalog reichte von der Anzahl der Stellplätze bis zu Bedenken, ob die Position des Kreisels sinnvoll gewählt wurde.

Am Mittwoch Abend muss der Planungs- und Verkehrsausschuss entscheiden, ob er der Empfehlung der Jury für die beiden Entwürfe folgt. "Danach sollen diese vor der endgültigen Entscheidung noch nachbearbeitet werden", berichtet Meuter gegenüber der NGZ.

Mit der Entscheidung rechnet er bis Jahresende. Im kommenden Jahr soll das Planverfahren anlaufen, Baurecht könnte dann frühestens Ende 2008 bestehen. In diesem Fall könnte 2009 mit der Erschließung des Neubaugebietes begonnen werden.

(NGZ)
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