Kaarst Hospiz betreut auch viele Jüngere

Kaarst · Kaarst (barni) Rund 660 unheilbar kranke Menschen konnten bislang im stationären Marienheim-Hospiz in Kaarst in den vergangenen acht Jahren in Würde sterben. Künftig können statt bislang sechs acht Gäste aufgenommen werden - das wird möglich, weil die zwei bislang schwach nachgefragten Angehörigenzimmer in Gästezimmer umgewandelt werden.

Kaarst (barni) Rund 660 unheilbar kranke Menschen konnten bislang im stationären Marienheim-Hospiz in Kaarst in den vergangenen acht Jahren in Würde sterben. Künftig können statt bislang sechs acht Gäste aufgenommen werden - das wird möglich, weil die zwei bislang schwach nachgefragten Angehörigenzimmer in Gästezimmer umgewandelt werden.

Mehr Zimmer für Hospiz-Gäste

Trotzdem sollen auch künftig Angehörige die Möglichkeit erhalten, ihren Schwerstkranken rund um die Uhr ganz nahe zu sein. Die Todkranken heißen im Marienheim-Hospiz nicht Patienten, sondern Gäste. Das Wirtschaftsjahr ist zu Ende, gibt die Gelegenheit zur Bilanz. 83 Gäste waren in den zurückliegenden zwölf Monaten einschließlich September auf der Giemesstraße 4a betreut worden - elf weniger als im Vorjahreszeitraum. Dass das stationäre Hospiz trotzdem stets zu 90 Prozent ausgelastet war, liegt daran, dass die Gäste durchschnittlich 27 statt vorher 21 Tage im Hospiz waren. Eine 100-prozentige Auslastung wird nicht angestrebt, möchte man doch den Angehörigen und Freunden weiterhin viel Zeit zum Abschiednehmen von den Verstorbenen einräumen.

Das neue Hospiz in Krefeld hat die Auslastung in Kaarst nicht beeinflusst. Genau 30 Prozent der Gäste kamen aus Kaarst, im Vorjahreszeitraum waren es 21 Prozent gewesen. Exakt ein Drittel lebte in Neuss, 17 Prozent kam aus anderen Orten im Rhein-Kreis Neuss. Die Zahl der zu Betreuenden aus Meerbusch sank von 14 aus sechs. Auch die Altersverteilung hat sich gravierend verändert: Die größte Altersgruppe stellten diesmal die 65- bis 70-Jährigen - im Vorjahreszeitraum waren es noch die Mitt- bis End-achtziger gewesen.

Weiter auf Spenden angewiesen

Zwei Gäste um die 40 waren die jüngsten. Die meisten Gäste litten an einer Krebserkrankung im Endstadium, als sie ins Marienheim-Hospiz kamen. Die Aufnahmegespräche führten zumeist die Pflegedienstleiterin Petra Jung sowie Marlene Wzdych, die seit 2002 als Verwaltungsleiterin im Hause tätig ist. Bei allem Einsatz für einen humanen Tod: Auch die Finanzen muss das Hospiz im Blick haben: Deshalb freuen sich die Verantwortlichen, dass nach fünf Jahren und zwei Anläufen der Pflegesatz der Krankenkassen jetzt um 2,9 Prozent erhöht wurde Kostendeckend ist er aber nicht, so dass das Hospiz weiterhin auf Spenden angewiesen ist. Je nach Pflegestufe beträgt der Eigenanteil des Hospiz-Gastes zwischen 400 und 809 Euro pro Monat.

Erfreulich ist, dass Besuch im Hospiz keine Ausnahme ist: Zuletzt hatten sich noch Kids des Benedictus-Kindergartens samt Erzieherinnen mit einem Erntedank-Korb blicken lassen, waren singend über die Flure gewandert.

(NGZ)
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