Kaarst Paten für neue Partei-Mitglieder

Kaarst · Kaarst Seit Mai ist Lars Christoph Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Kaarst, mit seinen 28 Jahren gehört er einer überschaubaren Minderheit an: "Zehn Prozent der Mitglieder des Stadtverbandes sind bis 30 Jahre alt, 50 Prozent dagegen 60 Jahre und älter. Und vor allem fehlen uns Mitglieder zwischen 30 und 50 Jahren."

 Nicht mit der Angel Mitglieder „fischen“ wollen CDU-Stadtverbandsvorsitzender Lars Christoph (r.) sowie seine Vertreter Markus Leßmann (l.) und Thorsten Schmitter. Sie setzen auf ein neues Konzept für intensive Mitgliederbetreuung und -werbung.

Nicht mit der Angel Mitglieder „fischen“ wollen CDU-Stadtverbandsvorsitzender Lars Christoph (r.) sowie seine Vertreter Markus Leßmann (l.) und Thorsten Schmitter. Sie setzen auf ein neues Konzept für intensive Mitgliederbetreuung und -werbung.

Foto: NGZ

Kaarst Seit Mai ist Lars Christoph Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Kaarst, mit seinen 28 Jahren gehört er einer überschaubaren Minderheit an: "Zehn Prozent der Mitglieder des Stadtverbandes sind bis 30 Jahre alt, 50 Prozent dagegen 60 Jahre und älter. Und vor allem fehlen uns Mitglieder zwischen 30 und 50 Jahren."

Das ist nicht das einzige Problem: "Innerhalb von drei Jahren ist die Mitgliederzahl aus unterschiedlichen Gründen um 100 auf 450 zurückgegangen." Unter anderem habe es nach einer Festsetzung der Mitgliedsbeiträge auf monatlich sechs, ermäßigt drei Euro, vor wenigen Jahren Austritte gegeben. "Wir hatten Mitglieder, die zahlten bis dahin weniger als wir pro Mitglied an Kreis-, Landes- und Bundesverband abführen müssen."

Der neue Vorsitzende und seine Kollegen wollen dem Mitgliederschwund gegensteuern. "Bei unserem Antritt haben wir erklärt, dass wir auf die Mitgliederbetreuung und -werbung einen Schwerpunkt unserer Arbeit legen wollen." In den vergangenen Monaten beschäftigten sich die beiden Ortsverbände, die Vereinigungen und die Fraktion mit den Vorschlägen, nun billigte der Stadtverband das Konzept, das nun zügig umgesetzt werden soll. "Wir setzen auf einen Dreiklang von Information, Betreuung und Geselligkeit", fasst Christoph zusammen. "Wir haben bereits einen E-Mail-Verteiler aufgebaut, um Mitglieder über politische Vorgänge zu informieren, ihnen Argumentationshilfen zu geben."

Das ist nur ein Baustein des Konzepts. Neue Mitglieder sollen ein zentrales Begrüßungsschreiben mit Hinweisen auf Beteiligungsmöglichkeiten bekommen und zu einem jährlichen Neumitgliederabend geladen werden. "Außerdem sollen sie auf Wunsch einen Paten erhalten, der sie in die Partei einführt", so Christoph. Auch die 30- bis 50-Jährigen will die CDU gezielt ansprechen. "In diesem Alter haben viele Familie, sind stark im Beruf engagiert, haben keine Zeit, zwei Mal pro Woche zu Veranstaltungen zu kommen.

Wir wollen sie mehr als bisher auf Beteiligungsmöglichketen zu bestimmten Themen hinweisen, etwa auf unsere Arbeitskreise für Schule Sport und anderes." Ein weiteres Rezept: mehr Geselligkeit. "Der Stadtverband soll seinen Mitgliedern Gemeinschaftsgefühl vermitteln, ein Stück Heimat bieten. Zu unserem Weinfest vor drei Wochen kamen etwa 50 bis 70 Menschen, das Bedürfnis ist also da", so Christoph.

Vorbilder gebe es etwa bei der Jungen Union und bei der Senioren-Union. "Wir fahren beispielsweise zu Seminaren nach Straßburg oder in andere Städte, und abends wird gemeinsam gefeiert", berichtet der frühere JU-Vorsitzende über die Jugendorganisation. Die Mitgliederzahl habe sich in fünf Jahren auf 370 verdreifacht. Auch die Senioren-Union biete viele gut besuchte Fahrten und Veranstaltungen. "Wichtig ist, persönlich auf die Menschen zuzugehen", erklärte Senioren-Unions-Vorsitzender Jürgen Sender.

Der Stadtverband plant nun drei bis fünf Ausflüge und Besichtigungsfahrten im Jahr, zudem drei Kernveranstaltungen ohne "großen politischen Hintergrund" - beispielsweise Neujahrsempfang oder Fahrradtour. Dabei soll etwa mit Junger Union, Frauen Union, Senioren Union und Mittelstandsvereinigung kooperiert werden.

Ungewöhnliche Wege will der Stadtverband auch bei der für 2008 vorgesehenen Mitglieder-Werbeaktion gehen. "Wir denken an die Prämierung für diejenigen, die erfolgreich neue Mitglieder werben", kündigt Chrstoph an. Wie die Prämie aussehen soll, stehe noch nicht fest.

(NGZ)
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