Jüchen Party-Prügelei hat Nachspiel

Jüchen · Polizisten haben bei der Schlägerei nach der Abi-Vorparty in Hochneukirch die Situation verschärft, kritisieren Besucher. Die Polizei spricht von aggressivem Verhalten Betrunkener. Der Bürgermeister will den Fall aufarbeiten.

 In der Hochneukircher Peter-Bamm-Halle veranstaltete der Abiturjahrgang des Jüchener Gymnasiums eine Abi-Vorparty.

In der Hochneukircher Peter-Bamm-Halle veranstaltete der Abiturjahrgang des Jüchener Gymnasiums eine Abi-Vorparty.

Foto: Reuter

Es sollte eine fröhliche Feier werden, die Geld in die Abikasse spült. Doch nun folgt das Nachspiel, nachdem am Samstag die Party des Abiturjahrgangs des Gymnasiums Jüchen in einer Prügelei vor der Peter-Bamm-Halle geendet hatte.

Die Polizei hatte Pfefferspray und Diensthunde eingesetzt. Sechs Personen waren festgenommen worden, vier Strafanzeigen laufen. Die Polizei berichtet von acht Leichtverletzten. Derzeit werden weiter Zeugen vernommen und die Beschuldigten vorgeladen, erklärte Polizeisprecher Hans-Willi Arnold. Die zuständige Staatsanwaltschaft Mönchengladbach sei noch nicht beteiligt. Zu den Strafverfahren wollte er keine weiteren Angaben machen.

Noch herrscht Unklarheit darüber, wie es zu der Keilerei vor der Halle gekommen war. Einige Besucher meinen, das Vorgehen der Polizei habe die Situation unnötig verschärft. Polizeisprecher Hans Willi Arnold dagegen spricht von einem "aggressiven Grundverhalten" einiger Jugendlicher, für das Alkohol "ein deutlicher Anstoß" gewesen sei.

Einige Besucher berichteten, die Polizei habe die Party für beendet erklärt und Gäste ins Freie geschickt, wo die Stimmung schon mächtig aufgeheizt gewesen sein soll. DJ Achim Behr: "Gegen 3 Uhr kam ein Schüler der Abistufe zu mir an die Musikanlage und sagte mir, dass die Fete von der Polizei für beendet erklärt wurde. Kurze Zeit später wurde die Musik ausgestellt, die Hallenbeleuchtung angemacht und der Getränkeausschank eingestellt."

Alle noch mehr als 200 Gäste seien nach draußen geströmt. In der Halle sei bis dahin alles friedlich gewesen. Die Polizei wollte dies nicht kommentieren. Sprecher Hans-Willi Arnold erklärte: "Es kann im Einzelfall korrekt sein, dass eine Veranstaltung von der Polizei aufgelöst wird." Ob dies auch in Hochneukirch geschehen sei, dazu wollte er mit Hinweis auf die laufenden Verfahren nichts sagen.

Gestern besprachen Lehrer, Schüler und Schulleiter die Eskalation vor der Halle. Direktor Gerd Acker betonte: "Es handelt sich um eine außerschulische Veranstaltung. Die Schule hat damit gar nichts zu tun." Dennoch will er am Runden Tisch teilnehmen, zu dem Bürgermeister Harald Zillikens alle direkt und indirekt Beteiligten einladen will. Polizei, Vertreter des Kreisjugendamtes, des Ordnungsamtes, Veranstalter, die beauftragte Security-Firma, die Schulleitung und Vertreter der Elternpflegschaft sollen nach Wunsch Zillikens' zusammentreffen.

"Wir wollen die Sache gemeinsam aufarbeiten. Ich verlasse mich auf die zusammengefassten Polizeiberichte, und die liegen bislang nicht vor. Solange keine Fakten auf dem Tisch liegen, ist alles Spekulation." Ob Konsequenzen gezogen würden, hänge von der Aufarbeitung ab. Bereits vor der Party hatte die Gemeinde die Auflagen für die Feier in der Peter-Bamm-Halle verschärft und ein Glasverbot für das Gelände erteilt.

(RP/rl)
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