Jüchen Motorradmeile: Polo soll nicht alleine bleiben

Jüchen · Auf dem Gewerbegebiet an der Robert-Bosch-Straße soll ein Motorradpark entstehen. Diese Idee stellte die Gemeinde Jüchen auf der Gewerbeimmobilienmesse Expo Real in München vor.

 Polo soll Nachbarn aus der Motorradbranche bekommen.

Polo soll Nachbarn aus der Motorradbranche bekommen.

Foto: KN

Mit einem neuen Flyer will die Gemeinde Investoren ködern, Nachbar des Zubehör-Lieferanten Polo zu werden. "Wir können uns zum Beispiel einen Motorrad-Händler, eine Werkstatt, Vermietung, Camping, ein Sachverständigenbüro und mehr dort vorstellen, die das Sortiment sinnvoll ergänzen", sagte Bürgermeister Harald Zillikens. Polo sei von Anfang an die Anker-Ansiedlung gewesen, nun werde nach ergänzenden Geschäftstätigen gesucht, die die Robert-Bosch-Straße zu einer Motorradmeile machen.

Mehr Motorradfahrer im Ort?

Bisher hatten sich für das 43 000 Quadratmeter große Gewerbegebiet parallel zur Bundesstraße 59 keine Investoren gefunden. Nun wirbt die Gemeinde mit dieser neuen Idee. Die Resonanz könne man noch nicht greifen, sagte Zillikens.

"Kontakte konkretisieren sich erst nach der Messe", sagte der Bürgermeister, selbst Motorradfan. Die Gemeinde lockt Interessenten auch mit dem Argument, wie reizvoll die Gegend für Biker sei. "Unterwegs gibt es reichlich Gelegenheit, Kunst, Kultur, Sport und Technik zu erfahren", heißt es in dem Faltblatt mit dem Titel "Eine Region auf Achse". Der Ort sei schnell über Autobahnen wie auch durch abwechslungs- und kurvenreiche Landschaften zu erreichen.

Polo reagierte mit Zustimmung auf die neue Vermarktungsstrategie für die Gewerbeflächen in direkter Nachbarschaft. "Es würde sicher eine Belebung bringen, wenn verwandte Geschäfts-Aktivitäten angeboten werden", sagte Polo-Sprecher Friedhelm Kortmann. "Dadurch wird Jüchen insgesamt als Standort attraktiver, unabhängig von der Branche."

Dass mehr Geschäfte mit dem Schwerpunkt Motorrad auch mehr Motorradfahrer in den Ort bringen und sich damit Unmut bei Anwohnern regen könnte, die Befürchtung hat Bürgermeister Zillikens nicht. "Wenn auf der Bundesstraße mehr fährt, dann ist das eben so. Aber nicht nur bei Motorrädern, sondern auch bei Traktoren oder bei Lkw. Auf der Bundesstraße ist das unproblematisch, wenn sie sich an die Regeln halten." Immer wieder hatte sich der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete Willy Wimmer über zu viel Verkehr auf der B 59 beklagt. Im vergangenen Jahr hatte das Landesverkehrsministerium eine Beschwerde Wimmers' zurückgewiesen und erklärt, es gebe keine Veranlassung, aufsichtsrechtlich tätig zu werden.

(RP/rl)
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