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Hückeswagen Talsperren auf dem Trockenen

Hückeswagen · Gefühlt regnet es in diesem Sommer schon seit Wochen ständig. Warum sind dann die heimischen Talsperren so leer wie selten? Die trockenen Frühjahrsmonate März bis Mai wirken immer noch nach, erklärt der Wupperverband.

 Wer von Haus Hammerstein aus auf die Wupper-Talsperre blickt, sieht derzeit nichts, was den Namen Talsperre verdient. Viel mehr als der alte Wupperlauf ist an Wasserfläche nicht übrig geblieben – was immerhin ganz neue Einblicke in die Historie des Ortes erlaubt.

Wer von Haus Hammerstein aus auf die Wupper-Talsperre blickt, sieht derzeit nichts, was den Namen Talsperre verdient. Viel mehr als der alte Wupperlauf ist an Wasserfläche nicht übrig geblieben – was immerhin ganz neue Einblicke in die Historie des Ortes erlaubt.

Foto: Norbert Bangert

Die Reaktion von Spaziergängern an der Wupper-Talsperre ist derzeit immer gleich: Verwunderung und Stirnrunzeln — denn der Wasserspiegel ist extrem niedrig. Wie passt das in diesen Sommer, der bisher so recht keiner ist? Eine Erklärung für das Phänomen hat Susanne Fischer, Sprecherin des Wupperverbands, dem auch die Brauchwasser-Talsperren der Region gehören.

Der Frühjahrs-Regen fehlt

"Der Sachverhalt ist sehr komplex, da hier gleich mehrere Faktoren Einfluss nehmen", erläuterte sie im BM-Gespräch. Da sei zunächst einmal die Ausgangssituation zum Jahresbeginn: "Die sonst im Bergischen so regnerischen Frühjahrsmonate waren dieses Mal sehr trocken", stellt Susanne Fischer mit Blick auf die Statistik fest (s. Info). Das habe zur Folge gehabt, dass die Talsperren nicht in dem Ausmaß für den Sommer aufgefüllt werden konnten, wie es sonst der Fall ist.

Zudem müssen in den Monaten November bis März per se 9,8 Millionen Kubikmeter Raum in der Wupper-Talsperre freigehalten werden als Puffer, um genügend Platz für die zu erwartenden Winter-Niederschläge zu schaffen — die 2011 aber eben nicht im erwarteten Maße fielen. Die ersten Konsequenzen zeigten sich bereits früh im Jahr. War zum Beispiel im März 2009 die Wupper-Talsperre mit 21,6 Millionen Kubikmeter Wasser zu 87 Prozent gefüllt, waren es in diesem März nur 17,6 Millionen, was gerade einmal 71 Prozent entspricht.

"Dieser Trend hat sich dann bis heute fortgesetzt", sagt die Sprecherin. Daran habe auch der nasse Juni nichts geändert und auch nicht die Juli-Regenschauer. Denn die waren objektiv bei Weitem nicht so ergiebig, wie sie subjektiv empfunden wurden. "Die Regenmengen im Juni befanden sich gerade einmal im Sollbereich, und im Juli liegen sie wenige Tage vor dem Monatsletzten sogar wieder unter 100 Prozent der normalerweise zu erwartenden Niederschläge", stellt Susanne Fischer klar.

Um diese Schwankungen auszugleichen und einen kontinuierlichen Wasserzufluss der Wupper zu gewährleisten, bekommt die Wupper-Talsperre "Unterstützung": Die Bever und die Brucher- und Lingese-Talsperre in Marienheide können bei einem zu starken Absinken der Pegel "zugeschaltet" werden. "Wir haben in den vorigen Wochen zunehmend Wasser aus der Bever- in die Wupper-Talsperre eingeleitet", berichtet Susanne Fischer. Das sei auch der Grund, warum der Bever-Wasserstand in jüngster Zeit so rapide gesunken sei.

Ökologischer Aspekt

Neben der so genannten Niedrigwasser-Aufhöhung in der Wupper sei der Zufluss von der Bever aus auch nötig gewesen, um das aus der Kläranlage an der Schnabelsmühle kommende Wasser mit aufgestautem "Frischwasser" aus den Nebenbächen zu durchmischen "Das hat also auch noch einen ökologischen Aspekt", betont Fischer.

Ganz versiegen wird das Wasser in den Talsperren auch dann nicht, wenn der August sich zu einem Sommermonat wie aus dem Bilderbuch entwickeln würde. Damit die Wasserpegel spürbar steigen, müsste aber schon langanhaltend starker Regen fallen.

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(mob)
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