Hückeswagen CDU – Ufer: neue Freundschaft

Hückeswagen · Paukenschlag auf der Jahreshauptversammlung der CDU: Der Stadtverband kündigte an, Bürgermeister Uwe Ufer bei der Kommunalwahl 2009 unterstützen zu wollen. Diese Freundschaft hatte nicht immer bestanden.

Die Wahl des neuen Stadtverbandsvorsitzenden am Montag im Haus Hartmann geriet zur Nebensache. Die eigentliche Nachricht des Abends, die der Vorstand den zum Teil irritiert blickenden Mitgliedern fast schon demonstrativ verkündete, war die „neue Freundschaft“ mit dem Bürgermeister. Der aus dem Amt geschiedene Vorsitzende Thomas Cosler verkündete: „Vorstand und Fraktion haben sich einstimmig dafür ausgesprochen, Ufer bei der Wahl für eine zweite Amtszeit zu unterstützen.“ Der parteilose Verwaltungschef, am Montag als Gast dabei, bedankte sich artig: „Ich freue mich auf eine konstruktive Zusammenarbeit. Ich benötige im Stadtrat nicht nur Ja-Sager.“

Bei der Kommunalwahl im Herbst 2004 und auch in den Monaten danach hatte die CDU Ufer zum Teil vehement bekämpft. Bei der Wahl hatte die stärkste Fraktion im Stadtrat mit Vera Schmidt sogar eine eigene Kandidatin aufgestellt, die aber im ersten Wahlgang eine vernichtende Niederlage einstecken musste. Vor geraumer Zeit aber haben CDU und Bürgermeister auf „Schmusekurs“ umgeschaltet und versicherten sich nun gegenseitig ihre Unterstützung.

Keine Überraschung mehr war die Wahl des neuen Vorsitzenden: Willi Endresz, Kandidat des Vorstands, löste Thomas Cosler an der Parteispitze ab, der aus beruflichen Gründen kürzer treten will. Er bleibt dem Vorstand aber als Beisitzer erhalten. In geheimer Abstimmung erhielt der gebürtige Bayer Endresz 35 Ja-Stimmen, nur ein Mitglied stimmte gegen ihn. Drei enthielten sich der Stimme. Die stellvertretende Vorsitzende Monika Biesenbach erklärte in ihrer Dankesrede: „Thomas Cosler hat die Wahl eines neuen Vorsitzenden mit großer Sorgfalt vorbereitet. Ihm haben wir es zu verdanken, dass wir einen neuen Vorsitzenden ohne Streit bekommen haben.“ Für den scheidenden CDU-Chef, der sechs Jahre im Amt gewesen war, gab es von seinen Parteifreunden als Abschiedsgeschenk den Bestseller von Hape Kerkeling mit dem bezeichnenden Titel „Ich bin dann mal weg“.

Weniger positiv verläuft bei der CDU zurzeit die Mitgliederentwicklung. 2006 schrumpfte die Zahl der Parteibücher von 132 auf 118. Fraktionschef Horst Schreiber relativierte jedoch: „Damit liegen wir im Trend der Kreis-CDU.“

Mit einem Abschied aus „seiner“ Partei nichts am Hut hat hingegen Hanshugo Berghaus: Für seine 50-jährige Mitgliedschaft wurde das langjährige Ratsmitglied an diesem Abend ebenso geehrt wie Heinrich Schmitz, der bereits 25 Jahre CDU-Mitglied ist. Für die Alt-Bürgermeisterin Agnes Biciste, die ebenfalls ein halbes Jahrhundert Mitglied ist, war die Reise aus Köln-Hürth zu anstrengend. Willi Endresz und Manfred Vesper kündigten aber kurzum einen Besuch an, bei dem sie ihr dann die goldene Ehrennadel überreichen wollen.

(RP)
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