Hückeswagen Ausländischer Führerschein nicht mehr gültig - Geldstrafe
Hückeswagen · So ganz nachvollziehen konnte der 63-jährige Hückeswagener die Strafanzeige gegen ihn nicht. Im Juli wurde er bei einer Führerscheinkontrolle in Remscheid auf die Ungültigkeit seines Führerscheins hingewiesen. Jetzt musste er sich als Angeklagter vor dem Amtsgericht in Wipperfürth zu diesem Vorwurf äußern. Die Vorsitzende Richterin verurteilte den Mann zu einer Geldstrafe von 450 Euro.
"Ich war ganz erschrocken und wusste nicht, dass ich zu der Zeit ein Fahrverbot hatte", beteuerte der Angeklagte. Ein Fahrverbot lag auch nicht vor, wie sich bei der Aktendurchsicht und der Überprüfung des Führerscheins ergab. Den hatte der Deutsche vor mehr als 40 Jahren in Holland erworben. Im Dokument befand sich zwar ein Ungültigkeitsvermerk in niederländischer Sprache, der bezog sich jedoch nur auf die Fahrerlaubnis der Klasse eins für Motorräder. Das Dokument hatte zudem eine Gültigkeit bis 2020.
Richterin und Staatsanwältin vor dem Amtsgericht in Wipperfürth sahen dennoch den Tatbestand des Fahrens ohne Führerschein gegeben. "Sie hätten nach Ihrem Umzug nach Deutschland die Fahrerlaubnis nach sechs Monaten umschreiben lassen müssen", sagte die Staatsanwältin.
Zeit dafür hätte der 63-Jährige ausreichend gehabt, denn er lebt seit 1993 wieder mit erstem Wohnsitz in Deutschland. Zwei einschlägige Vorstrafen mit Fahrverbot wegen zu schnellen Fahrens lagen mehr als zehn Jahre zurück.
Im Hinblick auf eine neue Arbeitsstelle, die der Hartz-IV-Empfänger in Aussicht hat, bat der Hückeswagener das Gericht um eine milde Strafe. "Geben Sie mir bitte eine Chance. Ich bin für den neuen Job auf den Führerschein angewiesen", sagte der Angeklagte.
Die Richterin zeigte sich gnädig und beließ es bei einer Geldstrafe für den Hückeswagener. "Ein Fahrverbot wäre eine gängige Folge der Tat gewesen, doch wir wollen Ihnen nicht die Chance verbauen, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Sie müssen sich jetzt jedoch dringend um eine gültige Fahrerlaubnis kümmern", mahnte die Richterin. Der Angeklagte nahm das Urteil dankend an.
