Hückeswagen Auf der Wupper im Kanu wandern

Hückeswagen · Entlang der Wupper gibt's eine neue Freizeitattraktion: Kanufahren auf insgesamt zwölf Kilometern Länge. Der Kanu-Wanderweg verbindet Hückeswagen, Radevormwald und Remscheid auf dem Wasser.

 Jungfernfahrt mit Jürgen Fries (Wupperverband), Helga Dick, Anke Roß (beide Haus Hammerstein) und Heike Rösner. Vorne: Initiator Henrik Andre.

Jungfernfahrt mit Jürgen Fries (Wupperverband), Helga Dick, Anke Roß (beide Haus Hammerstein) und Heike Rösner. Vorne: Initiator Henrik Andre.

Foto: DÖ

Bisher galt die Wupper-Vorsperre als reines Erholungsgebiet für Spaziergänger, Radfahrer, Jogger und Angler. Jetzt ist eine neue Freizeitattraktion hinzugekommen: Das Kanufahren ist ab sofort auch auf der Vorsperre erlaubt. Gestern wurde der Kanu-Wanderweg offiziell eröffnet. Der Wupperverband hat vier neue Ein- und Ausstiegsstellen eingerichtet (s. Kasten) sowie Beschilderungen angebracht, die sowohl vom Land als auch vom Wasser aus sichtbar sind.

Die Idee zum Kanu-Wanderweg kam von Henrik Andre. Der Sportlehrer und Besitzer einer Kanu-Schule schrieb im April 2010 einen Brief an Bürgermeister Uwe Ufer. "Es hat mich lange geärgert, dass man nicht von Remscheid bis Hückeswagen durchfahren konnte", sagte der Hückeswagener, der sein Kanu zur Eröffnung mitgebracht hatte. Ufer gefiel die Idee und leitete sie an die Touristikbeauftragte der Stadt, Heike Rösner, weiter.

Dass die Umsetzung drei Jahre dauern würde, hätte niemand erwartet. Der Grund dafür waren viele Abstimmungsgespräche mit dem Wupperverband als Träger, den Anrainerkommunen Remscheid und Radevormwald und der GABE gGmbH als Betreiber der Freizeitanlage Kräwinklerbrücke. Auch die Betreiber von Haus Hammerstein, die eigene Boote verleihen, und die Vertreter der ortsansässigen Anglervereine holte man an einen großen Tisch. Letztlich wurden sich alle Parteien einig. "Ich freue mich sehr", sagte Andre. "Das ist ein Beispiel dafür, wie Politikverdrossenheit mal in eine andere Richtung gehen kann."

Für Hückeswagen hat sich mit dem Kanu-Wanderweg das touristische Angebot erneut erweitert. "Die Kleinode Bever- und Wupper-Talsperre bieten mit ihren Wegen, Wäldern und dem Wasser eine große Anziehungskraft", sagte Ufer. "Doch die Menschen erwarten mehr. Ihnen muss man eine Infrastruktur mit Freizeitmöglichkeiten bieten." Daher freue er sich immer über Bürger, die mitdenken, so wie Henrik Andre es getan hat.

Wer die Wupper-Talsperre mit dem Kanu befahren möchte, benötigt eine Bootsplakette der GABE. Diese sind an der Freizeitanlage Kräwinklerbrücke und bei der Shell- Tankstelle an der Peterstraße erhältlich. Die neue Wassersportmöglichkeit ist jedoch saisonal begrenzt: Nur vom 15. März bis zum 15. Oktober ist der Wassersport auf der Talsperre erlaubt – aus Sicherheitsgründen. Die Boote dürfen zudem keinen Motor haben und nicht über sechs Meter lang sein. Das Baden ist nach wie vor verboten.

Jürgen Fries, der Betriebsleiter Talsperren beim Wupperverband, wünschte den Kanuten "immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel". Neben der Sicherheit und der Beschilderung ist der Wupperverband zuständig für die Wassermenge in der Wupper-Talsperre. Derzeit liegt sie nur knapp zehn Zentimeter unter dem Wehr. Der Damm ist auch die einzige Stelle, an der die Kanuten ihr Boot zirka 350 Meter über Land bugsieren müssen. Hier wurde eine Umtragestelle eingerichtet, die auch mit dem Bootswagen befahren werden kann.

(RP)
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