Hückeswagen Erich-Kästner-Schule baut an ihrer Zukunft

Hückeswagen · Durch die Neufestsetzung von Mindestgrößen für Förderschulen durch das Landesschulministerium ist die Erich-Kästner-Schule in ihrer Existenz gefährdet. Doch es gibt diverse Szenarien, wie ihr Bestand gesichert werden kann.

 2,5 Millionen hatte die Stadt 2010 und 2011 in die Sanierung der Erich-Kästner-Schule gesteckt. Nun arbeiten die Verantwortlichen im Rathaus und die Schulleitung daran, den Bestand der EKS zu sichern.

2,5 Millionen hatte die Stadt 2010 und 2011 in die Sanierung der Erich-Kästner-Schule gesteckt. Nun arbeiten die Verantwortlichen im Rathaus und die Schulleitung daran, den Bestand der EKS zu sichern.

Foto: Hans Dörner (Archiv)

Es ist die Pausenglocke, die in der Erich-Kästner-Schule (EKS) schrillt. Keine Alarmglocke. Angst davor, dass es in einigen Jahren die Förderschule an der Nordstraße nicht mehr geben wird, haben offenbar weder Schulleiterin Renate Mohr noch Michael Kirch, der zuständige Fachbereichsleiter bei der Stadt. Der Grund: Im Frühjahr beschloss der Rat, dass die EKS die Förderschwerpunkte "Lernen und Sprache" aufgibt und damit den Status einer Verbundschule. Sie soll sich stattdessen auf den Förderschwerpunkt "emotionale und soziale Entwicklung" konzentrieren. Eine Förderschule mit diesem einen Schwerpunkt muss nur jeweils 33 Kinder in der Primar- und in der Sekundarstufe haben, insgesamt also 66. Würde sie weiterhin auf dem jetzigen Förderschwerpunkt bestehen, müssten mindestens 144 Schüler angemeldet sein — die EKS hat zurzeit aber nur 130. Und diese Zahl dürfte nicht zuletzt wegen des demografischen Wandels weiter zurückgehen.

Beschlossen hat die Landesregierung, dass kleine Förderschulen mit dem Schwerpunkt "Lernen" wie die EKS ihre Eigenständigkeit verlieren sollen. Ausschlaggebend sind die Kosten, weil kleine Förderschulen zu viel Geld verschlingen würden — das jedenfalls kritisiert der Landesrechnungshof. Eingeräumt werden soll den Kommunen oder Kreisen als Träger der Förderschulen aber, Teil- oder Verbundstandorte zu bilden.

Im Gespräch sind die Gründung eines Förderschul-Zweckverbands, vergleichbar dem Berufsschulzweckverband von Hückeswagen, Radevormwald und Wermelskirchen. Zweiter Weg könnte sein, sich dem Förderschulzweckverband des Kreissüdens anzuschließen, der sich von Gummersbach bis Waldbröl erstreckt. Diese Vorüberlegungen sollen nun in weiteren Gesprächen konkretisiert werden.

Die Änderung des Förderschwerpunktes der EKS ist noch nicht fix; die Stadt als Schulträger hat das nur für den Fall bei der Bezirksregierung beantragt, sollte die erst 2010/11 für mehr als 2,5 Millionen Euro sanierte Schule tatsächlich in ihrem Bestand gefährdet sein. Schulleiterin Renate Mohr hält diesen Vorratsbeschluss zwar für richtig, damit die Schule nicht geschlossen werden muss. Andererseits "wäre das ein pädagogischer Rückschritt".

Wie es nun weitergeht, ist noch unklar. Denn auch die Bezirksregierung hat noch keinen genauen Kenntnisstand. Michael Kirch von der Stadtverwaltung ist sich aber wie Renate Mohr sicher, dass der Fortbestand der EKS gesichert werden kann. Das muss er letztlich auch — schon allein der Millionen wegen, die die Stadt in die Sanierung der Schule investiert hat.

(RP)
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