Konzert in Hückelhoven Die Epoche des Swing lebt wieder auf

Hückelhoven · Mit einer Hommage an den Weltstar Frank Sinatra und den Jazzsänger Michael Bublé gastierte Lothar Havenith in der Hückelhovener Aula. Zwei Stunden lang ließ er die Ära des Swing wieder aufleben.

 Lothar Havenith interpretierte – mit Orchester und Streichern – Sinantra- und Bublé-Songs in einer sehr gut konzipierten Show.

Lothar Havenith interpretierte – mit Orchester und Streichern – Sinantra- und Bublé-Songs in einer sehr gut konzipierten Show.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Die unvergessenen Welthits der Gesangs-Ikonen Frank Sinatra und Paul Anka live hören, begleitet von einem großen Orchester. Über einen roten Teppich ins Aula-Foyer schreiten, vorbei an brennenden Fackeln, in eleganter Abendgarderobe den musikalischen Darbietungen lauschen: Der Aachener Lothar Havenith präsentierte in der gut gefüllten Aula sein aktuelles Programm mit dem beziehungsreichen Titel „Good evening Mr. Sinatra, Hello Mr. Bublé“, mit dem er auch die großen Hits aufgreift, die den kanadisch-italienischen Jazzsänger Michael Bublé berühmt gemacht haben.

Zum 100. Geburtstag Sinatras am 12. Dezember 2015 initiierte Havenith, dessen Gesangsstimme in der Domstadt bereits im Alter von acht Jahren ausgebildet wurde, seine musikalische Hommage an den Weltstar – Sänger, Schauspieler und Entertainer - der 1998 in Kalifornien starb und wegen seiner charakteristischen Stimme als „The Voice“ in die Geschichte einging.

Für zwei Stunden ließ Havenith, der sich selbst augenzwinkernd einen „Spätberufenen“ nennt, weil er viele Jahre lang in verschiedenen Bands sang, ehe er sich entschloss, seine Solokarriere zu starten, die Ära des Swing wieder aufleben. Sein Publikum in der Hückelhovener Aula folgte ihm begeistert. Mit Duettpartnerin Monyka Tanamal-Rohi aus Amsterdam stimmte der 58-Jährige „Something stupid“ an. Und verriet bei der Gelegenheit, dass dieser Hit zunächst vielen Sinatra-Fans sauer aufstieß – weil der US-Star das romantische Liebeslied mit seiner Tochter sang.

Lothar Havenith war nicht allein in die ehemalige Zechenstadt gekommen. Neben Ehefrau Ellen Pieck-Havenith, die ihn managt und die zahlreichen Zuhörer willkommen hieß, hatte er die Aubel-Bigband aus den Niederlanden mitgebracht. Zusätzlich verstärkt wurde das Ensemble durch elf professionelle Streicherinnen, die unter anderem bei der „Night of the Proms“ im Einsatz waren. Gemeinsam bildeten die ausgebildeten Musikerinnen und Musiker ein 30-köpfiges Swing-Orchester unter der Leitung von Alex Loiacono, dessen Bühneneinsätze bis in den Bläsersatz von Lionel Richie reichen – hier war der Orchesterleiter als Posaunist im Einsatz.

Zu vielen der von ihm dargebotenen Songs lieferte Lothar Havenith kleine Hintergrund-Anekdoten. So berichtete er, dass das Lied „Fly me to the Moon“ bei der ersten Mondlandung anno 1969 in die Raumkapsel gefunkt wurde. Und weil Havenith, damals ein neunjähriger Knirps, und seine Familie zu dem Zeitpunkt noch keinen Fernseher besaßen, lud er sich kurzerhand zu nächtlicher Stunde zu den Nachbarn ein, um das spektakuläre Ereignis nicht zu verpassen.

Haveniths Mission: Die Epoche des Swing wieder auferstehen lassen, wenn auch nur für ein paar Stunden. Dem vorwiegend älteren Publikum einen unterhaltsamen Abend bieten. „Junge Leute sprechen wir damit eher selten an“, erzählt Ehefrau Ellen Pieck-Havenith.

Beim renommierten Aachener Reit-Ereignis CHIO ist Havenith auch bereits aufgetreten. Ob es ein Wiedersehen in der Hückelhovener Aula geben wird, ist zurzeit noch unbestimmt. Immerhin: Mit anhaltendem Applaus belohnten die Besucher Lothar Havenith für seine Show.

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