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Haan Swingende Adventsrevue in der Kirche

Haan · Am zweiten Advent bebte die evangelische Kirche im swingenden Sound. Die Peter Weisheit Band und ihre Gäste entführten ihr Publikum zu einem so besinnlichen wie spritzigen Weihnachtskonzert.

 Die Peter Weisheit Band (mit dem Namensgeber am Schlagzeug) bei ihrem Auftritt.

Die Peter Weisheit Band (mit dem Namensgeber am Schlagzeug) bei ihrem Auftritt.

Foto: Staschik,Olaf

Warum nicht mal in Adventstagen gut gelaunt mit den Fingern schnipsen? Und gute Laune im Blut hat das musikalische Haaner Urgestein Peter Weisheit nun reichlich. Schon zum zweiten Mal lockte seine Band zu einem furiosen Weihnachtsswing in die evangelische Kirche. Die füllte sich lange vor Konzertbeginn — und zwar quer durch alle Generationen. Anja Klötkorn war mit ihrer ganzen Familie gekommen. "Wir waren einfach neugierig", erzählt sie. "Weil wir über seinen kleinen Sohn auch ihn kennen, wollten wir die Peter Weisheit Band jetzt live erleben."

Stimmungsvoller Auftakt von der Empore — Saxofon, Trompete und Posaune hüllten die Kirche in strahlende Klänge. Und inmitten seiner Band ließ Peter Weisheit beim launigen Song über "Dat rotnasige Renndier Rudi" Stimmbänder und Drum-Sticks über sein Schlagzeug tanzen. Bei diesem Heimspiel sei er schon aufgeregt, verkündete er mit unnachahmlichen Lachen. Brachte ihm die ersten Klatschsalven ein. In bester Jazz- und Swing-Manier überraschten die sieben Vollblutmusiker mit rasanten Arrangements vertrauter Lieder und Medleys. Die gingen direkt ins Ohr und danach in die Füße.

Weihnachtsklassiker in pfiffig neuen Gewändern, dabei schön melodisch, wie "Winterwonderland", wie der romantisch lebhafte Trip ins alte Russland oder der furiose Swing von "Route 66" mit kernigen Bläser- und Schlagzeug-Solos. Peter Weisheit sieht man es an, welchen Spaß er an seiner Arbeit hat. Sein spitzbübiges Lächeln, seine Lockerheit lässt der Musik Raum für herrliche Beschwingtheit. Der Mann ist Virtuose, Kobold, Derwisch und zwar gleichzeitig und dazu noch Sänger und ein großartiger Schlagzeuger mit einer dynamischen Bandbreite und feiner Artikulation auf den Drum-Sets. Einfach köstlich, wenn er süffig "Frosty, den Schneemann" zelebriert oder das, ihm auf den Leib geschriebene "Peterle" charmant hinhaucht. Aber auch seine Mitstreiter, das Bläsertrio, die zwei Gitarristen und der Mann am Keyboard begeisterten. Punkteten mit tollen Instrumental- und Gesangs-Solos, die Glanz und Beben in den Kirchenraum brachten. Das Publikum war jedenfalls hin und weg. Klatschte, trampelte und spendete reichlich Bravos.

Insbesondere bei der hinreißenden Gastsängerin Sabine Hoppe, ausgestattet mit einer facettenreichen Stimme´— mal Rockröhre, mal melodisch samtig. Leicht und flockig perlte das "Let it snow", emotional, zum Dahin schmelzen das "Somethin' Stupid". Ganz andere Akzente, die der leiseren Art, bot das stimmlich wunderbar harmonische Quartett "May B 5". Vertrautes an ruhigen Weihnachtsweisen strömte klangschön aus vier Frauenkehlen.

Noch einmal heizte die Band dann mit Welthits ein, dem Glenn-Miller-Sound und beim entfesselten musikalischen Schneegestöber der "Petersburger Schlittenfahrt". Am Ende Staunen, als zur "Weihnachtsbäckerei" 13 Knirpse des evangelischen Kindergartens mit roten Weihnachtsmützchen und Körbchen voller Gebäck aufmarschierten. Beifall ohne Ende. Manche pichelten noch ein Gläschen Glühwein. Andere stapften frohgestimmt durch den Schneematsch nach Hause.

(nea)
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