Hilden Saturn: Umbau im Plan

Hilden · Ab Mitte November werden auf der Großbaustelle am Warrington-Platz kaum noch Presslufthämmer zu hören sein, verspricht Leitender Polier Veit Hoffmann. Ab nächster Woche erneuert die Stadt das Pflaster vor dem Gebäude.

 Die Zimmerleute Danny Neumann (l.) und Günter Gärtner verändern den Dachrand des alten Kaufhauses.

Die Zimmerleute Danny Neumann (l.) und Günter Gärtner verändern den Dachrand des alten Kaufhauses.

Foto: Olaf Staschik

Tock, tock, tock: Der Lärm der Presslufthämmer schallt bis auf den Warrington-Platz. In dem alten Kaufhaus ist er kaum zu ertragen. Man versteht das eigene Wort nicht mehr, die Betondecke vibriert unter den Füßen, wenn sich die Meißel in den Stahlbeton fressen. Wie hält man diesen Krach aus? Lucian Robecana (26) stellt seinen Minibagger für einen Moment ab, zeigt auf seine Ohrschützer und grinst: "Das ist mein Job."

"Die Abbrucharbeiten macht eine Spezialfirma aus Frankfurt", erläutert Veit Hoffmann, Leitender Polier des Generalunternehmers Ten Brinke. Er koordiniert die rund 60 Arbeiter, die das ehemalige P&C-Gebäude umbauen. Er hat eine gute Nachricht für die Bewohner der Nachbarschaft: Ab Mitte November sollen die Presslufthämmer kaum noch zu hören sein. Wo möglich, habe man hydraulische Zangen eingesetzt, um Decken und Wände zu beseitigen oder neue Öffnungen zu schaffen. "In der zweiten Etage gab es einen ehemaligen Tresorraum mit 50 Zentimeter starken Stahlbetonwänden", erklärt der Bauleiter. "Ohne Presslufthammer kommt man dem nicht bei."

Die Hülle des alten Hertie-Kaufhauses bleibt im Wesentlichen in ihren Umrissen erhalten, wird aber innen gründlich modernisiert und erhält eine zwölf Zentimeter starke Wärmedämmung. Die Fassade wird bis zu einer Höhe von vier Metern schick verklinkert. "Die alten Schaufenster werden — soweit nicht zugemauert — durch neue ersetzt", erklärt Hoffmann.

Die auffälligste Veränderung ist der gläserne Aufzugturm am Haupteingang Warrington-Platz. Die "Unterfahrt" (wo die Unterseite des Aufzugs im Boden verschwindet) ist bereits erstellt. Jetzt wird der U-förmige Aufzugschacht Etage für Etage aus Beton gegossen. "Der gläserne Aufzug und die Technik werden erst ganz zum Schluss, kurz vor der Eröffnung im Frühjahr, montiert", erklärt der 49-jährige Polier. Er ist den ganzen Tag in Bewegung, um auf der Großbaustelle nach dem Rechten zu sehen. "Bislang gab es keinen Unfall", ist Hoffmann froh. Wenn die zahlreichen Öffnungen in den Böden und Decken wieder geschlossen sind, wird er etwas ruhiger schlafen.

"Mit dem Abbruch sind wir so weit durch", erklärt Christian Braun. Der Projektleiter der Hahn-Gruppe, Eigentümer des Objekts, ist regelmäßig vor Ort: "Wir liegen im Zeitplan." Das ist wichtig, denn 97 Prozent der 6500 Quadratmeter Nutzflächen sind bereits vermietet. Im März 2013 soll das neue Einkaufscenter mit den Hauptmietern Saturn, Kaiser's Tengelmann und Adler Modemärkte eröffnen.

Veit Hoffmann aus der Nähe von Wesel arbeitet dann vermutlich auf einer neuen Baustelle — irgendwo in Deutschland. Er malocht bereits seit knapp 30 Jahren auf dem Bau: "Wenn man später durch das fertige Gebäude geht, ist man schon stolz, dass wir das geschaffen haben."

Mitte nächster Woche beginnt die Stadt Hilden mit dem Austausch des kaputten Pflasters vor dem neuen Einkaufscenter zwischen Axlerhof und Warrington-Platz, bestätigt Tiefbauamtsleiter Harald Mittmann: "Wir hoffen, bis Jahresende fertig zu sein."

(RP/ac)
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