Hilden/Haan Regionalplan: Protest zeigt Wirkung

Hilden/Haan · Die Kritik aus den Städten des Kreises Mettmann hat Erfolg: Die Bezirksregierung rudert beim Entwurf für die Flächen im Regionalplan zurück. Landrat Thomas Hendele ist erfreut. Die Hildener Grünen sehen dagegen keinen Handlungsbedarf.

Die Bezirksregierung Düsseldorf hat den Druck in der Debatte um den neuen Regionalplan, in dem Flächen für Wohn- und Gewerbegebiete unter anderem in Hilden und Haan festgelegt werden, erst einmal herausgenommen. Wie Ewald Vielhaus (CDU), Mitglied im Regionalrat, gestern mitteilte, habe man die Bedarfserhebung für die Planungsregion Düsseldorf ("Regionalmonitoring") als Beschlussvorschlag zum Teil zurückgezogen. Dies bedeutet: Der Regionalrat wird die Ergebnisse in der nächsten Sitzung am 20. September nur noch zur Kenntnis nehmen. Politisch ist noch gar nichts entschieden, die Bezirksregierung und die beteiligten Städte gewinnen durch diesen Schritt zunächst einmal Zeit.

Flächenbedarf neu ermitteln

Landrat Thomas Hendele wertet das als Erfolg: "Mit unseren sehr massiven Einwendungen haben wir die Bezirksregierung dazu gebracht, noch einmal mit den Kommunen über die Berechnungsmethode zu diskutieren. Ich kann nur sehr begrüßen, dass der Dialog mit den betroffenen noch einmal aufgenommen wird", sagte er angesichts der neuen Entwicklung.

Die Bezirksregierung hatte mit ihrem Entwurf für Empörung bei den Bürgermeistern im Kreis gesorgt, weil sie den Städten weniger Flächen für Wohnen und Gewerbe zusprach als bisher. Hendele spricht von einer "Rasenmäher-Methodik". In weiteren Kommunalgesprächen besteht nun die Möglichkeit, den Bedarf je nach Stadt erneut zu ermitteln und diesen Flächenverbrauch zu begründen. Bis zum 13. Dezember — dann tagt der Regionalrat erneut — soll die Bestandsaufnahme der Flächen mit allen beteiligten Kommunen abgestimmt sein.

Laut Klaus-Dieter Bartel, dem Fraktionsvorsitzenden der Hildener Grünen, war ohnehin noch nichts Konkretes beschlossen. Er kann die Aufregung daher nicht so ganz verstehen. "In der Bedarfserhebung sind ja noch gar keine genauen Flächen festgelegt", sagt der Politiker. "Da müssen die Kommunen auf jeden Fall noch zu Rate gezogen werden."

"Außenbereiche nicht bebauen"

Grundsätzlich halte seine Partei die Ausrichtung des neuen Regionalplanes aber für gut. "Es ist richtig, die innerstädtische Entwicklung voranzutreiben und möglichst keine weiteren Flächen an den Stadträndern zur Bebauung auszuweisen" erklärt Bartel. "Es muss Bereiche geben, in denen sich die Natur dauerhaft entfalten kann und in denen die Menschen Erholung finden können."

Das größte Problem der heutigen Zeit sei die Zersiedelung. "Viele Städte gehen mittlerweile nahtlos ineinander über." Dies gelte es zu vermeiden. "Dafür nehmen wir in Kauf, dass die Innenstädte dicht besiedelt werden." Zusätzliche Flächen müssten gar nicht ausgewiesen werden. "Der Platz, der im bisherigen Regionalplan festgelegt ist, reicht völlig aus."

(RP/rl)
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