Baseball Wechsel kommt nicht infrage

Baseball · Oskar Matzpreiksch gilt als größtes Talent der Solingen Alligators. Mit der Jugend-Nationalmannschaft war der Haaner Baseballer bei der Weltmeisterschaft in Mexiko und präsentierte sich dort mit einer guten Leistung.

 Die Arbeit in der Defensive macht Oskar Matzpreiksch (r.) deutlich mehr Spaß, als am Schlag die Punkte hereinzuholen.

Die Arbeit in der Defensive macht Oskar Matzpreiksch (r.) deutlich mehr Spaß, als am Schlag die Punkte hereinzuholen.

Foto: Archiv/Gregor Eisenhuth

Solingen Als Außenseiter ist die Deutsche Jugendnationalmannschaft zur Baseball-Weltmeisterschaft nach Mexiko geflogen. Dennoch hat sich die Mannschaft gut präsentiert. Am Ende verzeichnete sie drei Siege bei fünf Niederlagen – das ist eine ordentliche Bilanz für Team Deutschland als Baseball-Exot. "Es war ein großes Erlebnis", sagt Oskar Matzpreiksch, der als einziger Spieler der Solingen Alligators dabei war. "Und es war für uns sehr krass zu sehen, wie gut die anderen Mannschaften teilweise waren."

Vom hohen Leistungsniveau hat sich der Baseballer, der hauptsächlich im Infield als Short Stop oder auf der zweiten Base spielt, jedoch nicht schockieren lassen. Auch nicht von dem Sicherheitsdienst, der das Team im mexikanischen Chihuahua konsequent rund um die Uhr bewachte. "Es ist wohl recht gefährlich dort. Deshalb hatten wir nicht viel Freiraum und konnten wenig außerhalb des Sportplatzes unternehmen." Mit der WM im Hauptfokus lief es sportlich sehr gut. Nachdem Matzpreiksch in der ersten Partie zunächst nicht gespielt hatte, galt er danach als gesetzt. Seine besten Leistungen zeigte der 15-Jährige gegen die Mannschaft der Ukraine mit drei hereingeschlagenen Punkten und gegen das Team aus Argentinien mit drei Treffern.

Dabei ist es gar nicht die Offensive, die Matzpreiksch am meisten Spaß macht: "In der Defensive ist man durchgehend aktiv, deshalb gefällt mir das Spiel im Feld besser als das Schlagen, bei dem man doch eine lange Zeit auf seinen nächsten Einsatz warten muss". Gemessen werden Baseballer allerdings zu einem Großteil auch an ihren Angriffsqualitäten. Die haben offenbar auch Mathias Winterrath überzeugt. Der Junioren-Nationaltrainer hat Oskar Matzpreiksch eine Einladung zur Sichtung für seinen Kader geschickt. "Fünf Spieler aus dem Jugendkader sind eingeladen worden", sagt der Alligators-Baseballer und ist froh, dabei zu sein.

Auch wenn der Haaner sportlich so weit wie möglich kommen möchte, bleibt er dennoch bodenständig. "Natürlich wäre es toll, wenn sich die Möglichkeit ergeben würde, irgendwann in die USA zu gehen", sagt Matzpreiksch. "Aber ich möchte auf jeden Fall zuerst mein Abitur machen. Am Ende zurück zu kommen und gar nichts zu haben, wäre einfach schade."

Dass er seinen Abschluss auf dem Gymnasium in Hilden macht, hat der Baseballer daher schon entschieden. Ein Wechsel zu einem anderen Verein, wie Sven Schüller vor einem Jahr zu den Regensburg Legionären, kommt für Oskar Matzpreiksch nicht infrage: "Ich möchte meine Freunde hier auf keinen Fall aufgeben. Mein Ziel, die Bundesliga zu erreichen, möchte ich unbedingt mit den Solingen Alligators schaffen".

Das kann zwar noch ein paar Jahre dauern, doch Bundesliga-Trainer Norman Eberhardt lässt den 15Jährigen schon jetzt häufiger mittrainieren. "Das soll im kommenden Jahr noch mehr werden", berichtet der junge Spieler sichtlich erfreut. Wie gut die Chancen stehen, beweist die Einschätzung von Norman Eberhardt: "Oskar ist unser größtes Talent im Verein. Auch charakterlich." Man darf gespannt sein.

(RP)
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