Haan Neuer Bus hält Senioren mobil

Düsseldorf · Nach zwölf Jahren erhielt die Arbeiterwohlfahrt Haan einen neuen Bus mit Platz für bis zu acht Fahrgäste. Die Kultur- und Sozialstiftung finanzierte den Autokauf, der Unterhalt wird aus Spenden gedeckt. Die Awo plant die Einrichtung einer Gruppe für Demenzkranke.

Die Arbeiterwohlfahrt Haan hat einen neuen Bus in Dienst gestellt. Mit dem flammneuen Ford Transit werden die älteren Besucher des Awo-Treffs Ausflüge unternehmen, zum Schwimmen fahren oder zu kleinen Wandertouren. "Nach zwölf Jahren war unser alter Bus reparaturbedürftig. Wir standen vor der Entscheidung, den Bus abzuschaffen. Aber das hätte bedeutet, unser Programm einzuschränken. Das wollten wir nicht", berichtete Awo-Vorsitzender Frieder Angern. "Der Bus hilft, die Menschen im Alter mobil zu halten."

Das im Awo-Rot lackierte und rund 32.000 Euro teure Fahrzeug ist von der Kultur- und Sozialstiftung der Stadt-Sparkasse Haan finanziert worden. Angern bedankte sich dafür beim Sparkassen-Vorstandschef Peter Vogel. Aber auch bei Stadtwerke-Geschäftsführer Stefan Chemelli und RWE-Kommunalberater Manfred Hausmann; die beiden Versorgungsunternehmen tragen einen guten Teil der anfallenden Betriebskosten.

Gutscheine für Spendenfreude

Aber auch die Awo-Mitglieder selbst engagieren sich nach Kräften, den Unterhalt des Wagens finanziell abzusichern. Sie haben ein Spenden-Puzzle entwickelt. Für Einzelbeträge zwischen 3 und 15 Euro bekommen die Spender jeweils farbige Teile, die zu einem kompletten Bus zusammengeklebt werden können. Ist ein Bild komplett, sind 60 Euro gespendet worden; dafür gibt es einen Gutschein für eine Fahrt ins Blaue. Hansgerd Thomas und Marita Eiker freuen sich bereits auf drei Ausflüge. Durch die Puzzle-Aktion sind schon 2640 Euro zusammengekommen.

Seit vielen Jahren sieht sich die Arbeiterwohlfahrt in Haan als Teil eines sozialen Netzwerkes. Das will die Awo noch enger knüpfen. Vier (ehrenamtliche) Mitarbeiter werden jetzt eine mehrmonatige Ausbildung absolvieren, um demenzkranke Menschen betreuen zu können. "Der Bedarf wird immer größer", weiß Margit Thomas, Leiterin des Awo-Treffs. Die Gruppe von Diakonie und Friedensheim im Haus Am Park habe mit teilweise 40 Besuchern ihre Kapazität erreicht. Das neue Awo-Angebot soll mit dem des Hauses Am Park abgestimmt werden. "Es geht nicht um Konkurrenz, sondern um gegenseitige Ergänzung", betonte Angern.

Finanzielle Unsicherheiten

Der Finanzierung der Awo-Arbeit gilt die stete Sorge des Vorstandes. Bei einem Jahresetat von rund 350.000 Euro wird etwa ein Drittel aus Spenden, Beiträgen und Sponsorleistungen aufgebracht. Den Löwenanteil der Kosten decken die Zuschüsse von Kreis und Stadt. "Ich weiß bei einbrechenden Steuereinnahmen der Kommunen aber nicht, was das für den Zuschuss der Stadt bedeutet", sprach Angern eine gewisse Unsicherheit an.

(RP)
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