Gruiten Ärger im Hasenhaus

Gruiten · In dem Gruitener Neubaugebiet soll der Kindergarten an anderer Stelle gebaut werden als geplant. Anwohner fühlen sich hier von Stadt und Politik übergangen. Laut Verwaltung ist jedoch noch nichts entschieden.

 2004 erfolgte der Spatenstich für das Neubaugebiet "Hasenhaus" im Gruitener Osten. Noch immer fehlt der Kindergarten.

2004 erfolgte der Spatenstich für das Neubaugebiet "Hasenhaus" im Gruitener Osten. Noch immer fehlt der Kindergarten.

Foto: Hans Blossey

Im Neubaugebiet Hasenhaus herrscht Unmut unter einigen Anwohnern. "Wir haben erfahren, dass der Bebauungsplan geändert wurde und der Kindergarten nun gar nicht — wie vorgesehen — ins obere Gebiet an die Düsseltalstraße hinkommen soll, sondern auf ein bislang unbebautes Grundstück am Dinkelweg", berichtet Sonja Tews. Die 40-Jährige ärgert sich darüber. "Offensichtlich ist ein Kindergarten nicht die passende Nachbarschaft für die Bewohner der Stadtvillen, die jetzt da oben gebaut werden sollen."

Als sie vor sechs Jahren von Remscheid nach Haan-Gruiten gezogen sei, sei die Lage der Kindertagesstätte genau festgeschrieben gewesen. "Wir brauchen die Kita dringend, das ist keine Frage", sagt die Mutter zweier Kinder. "Aber offensichtlich setzt sich die Stadt da bei der Planänderung für die Interessen bestimmter Leute ein." Denn es sei ja bekannt, dass die Grundstückspreise in den vergangenen Jahren nach oben geschossen seien. "Wir Anwohner sind entsetzt, was da über unsere Köpfe hinweg entschieden wird."

Geänderte Wohnnachfrage

Die Stadtverwaltung weist die Vorwürfe zurück. "Wir haben vor einigen Monaten eine Bürgerbeteiligung zum Thema Kindergartenplanung in Gruiten durchgeführt, die auch gut besucht war", erklärt Planungsamtsleiter Jürgen Rautenberg. Es sei allerdings noch nichts beschlossen. "Das Verfahren läuft noch." Damit hänge auch der Bau des Ortsteilspielplatzes zusammen, weil Kita und Spielplatz nicht weit voneinander entfernt sein sollten.

Der Bebauungsplan sei vor zwölf Jahren aufgestellt worden. "In der Zwischenzeit hat sich die Nachfrage nach den Wohnformen verändert", erklärt Rautenberg. Stadtvillen seien nun die Häuser, die sich viele Menschen wünschten. Also müsse man darauf reagieren. Und das obere Gebiet im Hasenhaus eigne sich dafür als Standort. "Das ist der Grund, warum die Kita verlegt werden soll."

Um die Ausgestaltung des Spielplatzes kümmert sich der städtische Betriebshof. Ein Student hatte in seiner Diplomarbeit eine Entwurfsplanung dafür entwickelt. "Die wird zurzeit von einem Planungsbüro überarbeitet", berichtet Betriebshofleiter Claus Hippel. 248 000 Euro stünden für den Großspielplatz zur Verfügung. Zusätzliche rund 30 000 Euro seien bereits im vergangenen Jahr in die Planung geflossen.

Wann der Bebauungsplan für das Hasenhaus geändert wird, steht nach Auskunft von Jürgen Rautenberg noch nicht fest. Ziel sei es aber, eine abschließende Entscheidung "baldmöglichst" zu treffen. Dazu seien jedoch die politischen Vorgaben nötig.

(RP/rl)
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