Fußball Kirschner geht, Müffler kommt

Fußball · Trainer Michael Kirschner bittet Rot-Weiß Lintorf um Vertragsauflösung, denn er möchte ein Angebot des Fußball-Landesligisten Eller 04 annehmen. Der Verein stimmt zu und verpflichtet Georg Müffler als Coach für die kommende Saison.

 Händedruck zwischen dem RWL-Vorsitzenden Harry Frielingsdorf (l.) und Michael Kirschner. Jetzt kommt Georg Müffler von der TuRU.

Händedruck zwischen dem RWL-Vorsitzenden Harry Frielingsdorf (l.) und Michael Kirschner. Jetzt kommt Georg Müffler von der TuRU.

Foto: Archiv/Blazy/Bene

Ratingen Die Zukunft beim Fußball-Bezirksligist Rot-Weiß Lintorf schien geklärt – mit Trainer Michael Kirschner, für den es die zweite Saison an der Jahnstraße werden sollte. Doch plötzlich kommt alles ganz anders. Kirschner hat darum gebeten, seinen Vertrag am Saisonende aufzulösen. Ihm ist ein gutes Angebot vom Landesligisten Eller 04 auf den Tisch geflattert.

Der Klub von der Vennhauser Allee plant einen völligen Neuaufbau. Denn der Hauptsponsor sprang schon im Spätherbst ab und nun verweigerten auch weitere Geldgeber ihr künftige Hilfe. So dünnten die Elleraner schon in der Winterpause ihren teuren Kader aus.

Michael Kirschner spielte bei diesem Traditionsverein in allen Jugendklassen, danach auch noch zwei Jahre bei den Senioren. 13 Jahre insgesamt kickte er an der Vennhauser Allee.

Die Lintorfer waren natürlich völlig überrascht, als Kirschner um die Freigabe zum Saisonende bat. Der Vorsitzende Harry Frielingsdorf gesteht: "Das war ein echter Nackenschlag, damit hatten wir nicht gerechnet. Wir führten schließlich längst mit den Spielern erste Gespräche, alles drehte sich dabei um Michael Kirschner, der bei uns bleiben würde."

Der in Hilden wohnende Coach leistet zweifellos gute Arbeit an der Jahnstraße. In den letzten Jahren schwebte der Klub ständig in Abstiegsgefahr. Kirschner integrierte im letzten Sommer nach seinem Amtsantritt zwölf neue Spieler. Es gelang gleich ein Blitzstart mit den Auftaktsiegen beim BV 04 und daheim über den SC Flingern. Anschließend tummelten sich die Rot-Weißen ständig am oberen Drittel, derzeit sind sie Sechster. Zudem gelang der Einzug in den Niederrhein-Pokal. Man muss lange zurückdenken, wann das letztmals gelang. Alle im Traditionsverein sind mit diesem Abschneiden hochzufrieden. Hinzu kommt das stets sympathische Auftreten des Trainers. So viele kernige Infos, die von ihm immer aktuell erhältlich sind, das gab es bei RWL noch nie.

Harry Frielingsdorf: "Als er mit seinem Anliegen kam, haben wir um zwei Nächte Bedenkzeit gebeten. Wir haben das im Vorstand besprochen und sind zu der Erkenntnis gelangt, dass es besser ist, Michael keine Steine in den Weg zu legen. Die Gründe für sein Umdenken hat er uns genau erklärt. Das alles müssen wir akzeptieren." Michael Kirschner erklärte, was ihn zur Vennhauser Allee zieht: "Dort habe ich meine Jugend verbracht – eine unvergessene Zeit. Es sind nur zehn Minuten von meinem Haus bis zur Sportanlage. Bis Lintorf waren es vier Mal in der Woche bei Hin-und Rückfahrt 60 Kilometer. Zudem hatte ich keine Fahrgemeinschaft mehr, nachdem Frank Behlau, mein früherer Co-Trainer, nicht mehr mitmachen konnte. Das alles habe ich Harry Frielingsdorf, Daniel Ringel und Werner Uferkamp erklärt. Ich bin froh, dass sie das so schnell akzeptiert haben."

Werner Uferkamp dagegen erklärte: "Michael hat unsere Mannschaft ständig verbessert und sie weit nach vorne gebracht. Aber ich verstehe seine Entscheidung und weiß, dass er sie sich nicht leicht gemacht hat."

Daniel Ringel reagierte umgehend und verpflichtete Georg Müffler von TuRU 80 Düsseldorf II als neuen Coach. Dem 46-Jährigen gelangen in seiner dreijährigen Amtszeit bei den Oberbilkern zwei Meisterschaften. Er führte die TuRU-Reserve von der Kreisliga A direkt in die Landesliga und ist dort Tabellenzweiter. Ringel: "Ich habe schon lange gute Kontakte zu Georg Müffler. Bei unseren Hallenturnieren im Winter kam vom ihm stets umgehend die Zusage." Müffler besitzt die B-Lizenz, spielte aktiv mit dem SV Hilden-Nord und der TuRU in der Verbandsliga. Er wohnt in Urdenbach, ist verheiratet, ein Kind. TuRU ist seine erste Trainerstation.

(RP)
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