Hilden 470 brüten über Abi-Klausuren

Hilden · Die heiße Phase der Abiturprüfungen hat begonnen. Die Klausuren im Fach Deutsch sind geschrieben. Heute ist Englisch an der Reihe. Um Täuschungsmanöver zu verhindern, gibt es genaue Vorschriften.

Haan/Hilden Keine Frage, eine besondere Mischung aus Nervosität und Erwartung liegt auch heute wieder in der Luft der Gymnasien und der Gesamtschule. Für die rund 470 Abiturienten an den Hilder und Haaner Schulen läuft zurzeit die Klausurphase. Heute ist Englisch an der Reihe. Start des Zentralabiturs, bei dem Gymnasiasten und Gesamtschüler identische Aufgaben zu lösen haben, bildete vorgestern das Fach Deutsch.

Abseitige Themen

Logischerweise seien die Schüler aufgeregt gewesen, sagt Helmut Gerlach, stellvertretender Schulleiter des Haaner Gymnasiums. "Aber die Prüfungssituation an sich ist Standard. Das haben wir im Vorfeld geprobt." Insofern seien die jungen Frauen und Männer nicht davon überrascht gewesen, sich nach einer bestimmten Sitzordnung hinsetzen und ihre Jacken und Taschen gesondert ablegen zu müssen. "Die Mitnahme eines Handys ist grundsätzlich ein Täuschungsversuch", erklärt Gerlach. Sollte jemand aber doch aus Versehen eins in einer Tasche haben, werde es ebenfalls separat aufbewahrt.

Es sei auch alles ohne besondere Vorkommnisse abgelaufen. Nur die Aufgabenstellungen haben einige Lehrer überrascht. "Es sind eher randständige Themen drangekommen", berichtet der stellvertretende Schulleiter. "In der Lehrerschaft hatte man eher etwas anderes erwartet." Wie die Schüler mit den Aufgaben zurecht gekommen seien, werde sich in der Bewertung der Arbeiten zeigen.

Unter drei unterschiedlichen Themen konnten sich die Abiturienten für eines entscheiden. Es galt unter anderem, ein Gedicht von Heinrich Heine mit einem Barockgedicht zu vergleichen oder sich mit einem analytischen Sprachthema auseinanderzusetzen. Möglichkeit Nummer drei war zudem der Vergleich von Arthur Schnitzlers "Lieutenant Gustl" mit einer Erzählung von Klaus Mann.

Grundsätzlich dauern die Leistungskurs-Klausuren 4,25 Zeitstunden, "plus eine halbe Stunde Auswahlzeit", berichtet Gerlach. Im Fach Kunst, wo auch eine praktische Arbeit gefordert sei, komme eine Stunde hinzu. "Das ist alles herausfordernd, aber zu bewältigen." Der Ablauf der Prüfungen ist durch das Zentralabitur genau geregelt. "Anhand von Platzkärtchen sehen die Schüler, wo sie sitzen müssen", erklärt Karl-Heinz Rädisch, Schulleiter des Hildener Helmholtz-Gymnasiums. "Und wenn einer auf Toilette geht, wird das minutiös erfasst." Letzteres sei allerdings schon zu seiner Schulzeit so gewesen. Auf den Fluren gibt es Aufsichten. "Durch die strengen Vorschriften sind die Möglichkeiten für unerlaubte Hilfsmittel in der Regel ausgeschlossen", sagt Gerlach. Lehrer sagen, dass sich angesichts der Komplexität einer Abiturklausur in so kurzer Zeit ohnehin kein Täuschungsmanöver starten lässt.

Wegen einer Unklarheit bei einer Mathe-Aufgabe konnte im vergangenen Jahr die Klausur nachgeschrieben werden. Ob sich ein derartiger Fehler auch diesmal einschleicht, bleibt abzuwarten. Heute werden die Englisch-Klausuren geschrieben. Dienstag ist Mathematik an der Reihe; und am 22. Mai laufen dann die mündlichen Prüfungen im vierten Abiturfach.

(RP)
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