Grevenbroich Zukunftsplan für Frimmersdorf gefordert

Grevenbroich · Die Grevenbroicher Grünen setzen sich für den Innovationspark "Zukunft Frimmersdorf" ein. Damit folgen sie dem Positionspapier ihrer Landtagsfraktion, das die Gabriel-Pläne befürwortet. RWE-Mitarbeiter planen Demo in Köln.

 Frimmersdorf wird sich drastisch verändern, falls der Betrieb des Kraftwerks ausläuft. Für die Zeit danach und den anstehenden Strukturwandel bedarf es eines umfassenden Konzepts. Doch das fehlt bislang.

Frimmersdorf wird sich drastisch verändern, falls der Betrieb des Kraftwerks ausläuft. Für die Zeit danach und den anstehenden Strukturwandel bedarf es eines umfassenden Konzepts. Doch das fehlt bislang.

Foto: Lothar Berns

Die Ratsfraktion der "Grünen" befürwortet die Umsetzung des Innovationsparks "Zukunft Frimmersdorf". Damit folgt sie dem Positionspapier zur Zukunft der Braunkohleverstromung, das die grüne Landtagsfraktion in Düsseldorf vorgelegt hat. Ratsherr Dieter Dorok rührt jetzt die Werbetrommel für das Unterfangen. "Wir setzen auch auf Unterstützung aus anderen Fraktionen im Grevenbroicher Rat", sagt er. Zugleich kritisiert er Bürgermeisterin Ursula Kwasny. Es sei ein Unding, dass die Stadt kürzlich zum Auftakttreffen für den Ideenwettbewerb der "Innovationsregion Rheinisches Revier" (IRR) ohne Konzept gereist sei. "Dabei gibt es die Ansätze für den Innovationspark ,Zukunft Frimmersdorf' ja bereits. Und sie sind gut."

Ob diese Meinung im Grevenbroicher Rat geteilt wird und die Grünen dort auf Unterstützung hoffen dürfen, darf jedoch bezweifelt werden. Das dürfte auch an einem Leitmotiv liegen, dem die Grevenbroicher Grünen folgen und das sich wie ein roter Faden durch das Positionspapier aus Düsseldorf zieht: Die im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie formulierten Pläne zur Einführung der nationalen Klima-Abgabe werden ausdrücklich begrüßt. Gerade gegen diese hatte sich der Stadtrat aber unlängst in einer Resolution ausgesprochen - auch der Grünen-Fraktionsvorsitzende Dirk Gawlinski hatte zugestimmt. FDP-Fraktionsvorsitzender Markus Schumacher wirft den Grünen daher einen "Verlust von Glaubwürdigkeit" vor.

Unbestritten bleibt quer durch die Fraktionen dennoch, dass es eines Konzepts für die Zeit nach der Braunkohle bedarf. Bis dahin ist es jedoch auch beim Vorstoß zum Innovationspark "Zukunft Frimmersdorf" noch ein weiter Weg. Bislang handelt es sich allenfalls um Ansätze. Denn das Positionspapier sieht zwar vor, dass die Stadt Grevenbroich in Zusammenarbeit mit RWE und dem Land NRW "unverzüglich mit den Planungen für ein Gewerbegebiet auf dem Standort des Kraftwerkes Frimmersdorf beginnen soll". Ein Schwerpunkt solle auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien gelegt werden. Schon in wenigen Jahren könnten, so der Plan, auf dem 70 Hektar großen Gelände in Frimmersdorf neue Betriebe angesiedelt werden; für die in der Braunkohle wegfallenden Arbeitsplätze würden neue Jobs entstehen. Aber zum einen ist dies nur ein Wunschziel, für dessen Erreichen es an einem Fahrplan mangelt. Und zum anderen scheint äußerst fraglich, ob die in der Region mit Ende der Kraftwerke und Tagebaue wegfallenden Jobs auf diese Weise umfassend ersetzt werden können.

Die RWE-Mitarbeiter machen derweil weiter mobil und kämpfen für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze im Revier. Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Elektro (IGBCE) organisiert für morgen, 21. Mai, mit den Mitarbeitern aus den Kraftwerken und Tagebauen eine Demonstration in Köln. Damit soll ein Zeichen gegen die geplante nationale Klima-Abgabe gesetzt werden. Die Demonstranten treffen sich ab 11 Uhr an der Domplatte, um 12 Uhr geht es zum Maternus-Haus. In Köln findet morgen der Braunkohletag 2015 statt.

(NGZ)
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