Grevenbroich Bergschadens-Schlichter ziehen in ehemalige Landwirtschaftsschule
Grevenbroich · Voraussichtlich nach den Sommerferien wird die Schlichtungsstelle für Betroffene von Bergschäden durch den Braunkohletagebau von Köln nach Grevenbroich ziehen. Der Rhein-Kreis hat dem NRW-Wirtschaftsministerium jetzt geeignete Räume in der ehemaligen Landwirtschaftsschule an der Schlossstraße zur Verfügung gestellt. Vor allem die zentrale Lage der Stadt habe für den Standort Grevenbroich gesprochen, sagt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Zudem könne das alte Schulgebäude nicht nur geeignete Räume, sondern auch etliche Parkplätze vorweisen.
"Es ist das Anliegen aller Beteiligten, für eine möglichst hohe Akzeptanz der Arbeit der Bergschadensstelle zu sorgen", sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums auf NGZ-Anfrage. Mit Blick auf die Interessen der Betroffenen seien daher in den vergangenen Monaten verschiedene Möglichkeiten geprüft worden, die Geschäftsstelle "ortsnah am bergbaulichen Geschehen anzusiedeln". Dazu habe das Ministerium auch den Rhein-Kreis Neuss angesprochen, der seine Unterstützung zusagte.
In der ehemaligen Schule, die gegenüber dem Erft-Flutgraben liegt, sind zurzeit neben einer Druckerei und den Büros des Kreis-Tiefbauamtes auch die Proberäume einer Mundart-Band untergebracht. "Es sind aber noch einige Räume frei, die für die Arbeit der Schlichtungsstelle etwas umgestaltet werden müssen", sagt Landrat Petrauschke. Bis zu den Sommerferien soll noch die Personalfrage geklärt werden. Bezahlt werden die Mitarbeiter der Geschäftsstelle vom Bergbaubautreibenden, also von RWE.
Die "Anrufungsstelle Bergschaden Braunkohle NRW" schlichtet - kostenfrei für den Antragsteller - wenn sich Hauseigentümer und RWE nicht einigen können. Oftmals wird damit ein Weg zum Gericht vermieden.
Die Entscheidung über die Verlegung wird der Braunkohlenausschuss treffen. Vorab ist signalisiert worden, dass er keine Bedenken gegen den Standort an der Schlossstraße hat.
