Grevenbroich Schüler kümmern sich um entkräftetes Eichhörnchen

Grevenbroich · Zwei Schülern versuchten gestern, ein junges Eichhörnchen zu retten. Bereits am Morgen hatten sie das Tier nahe der Stadtbücherei gesehen, am Nachmittag war es ihnen erneut aufgefallen. Ihnen war klar: "Das Kleine braucht Hilfe!" Dazu brachten sie es in die Stadtbücherei.

"Sie baten uns zunächst um einen Karton", erzählt Sarah Scherper von Bibliotheksteam. Während sie diesen für das völlig entkräftete Tier suchte, wählte Auszubildende Alexandra Hendrichs bereits die Rettungsnummer für Grevenbroicher Tiere – die Nummer des Schneckenhauses.

Norbert Wolf und sein Team kümmerten sich sofort um den Findling; doch für ihn kam jede Hilfe zu spät. Warum der Eichhörnchen-Nachwuchs so gefährlich lebt, erläutert der städtische Umweltexperte: "Wie jedes Jungtier sind auch Eichhörnchen zahlreichen Gefahren ausgesetzt. Je unerfahrener ein Tier ist, desto größer sind die Risiken." Junge Eichhörnchen würden oft von Katzen angegriffen und trugen Blessuren von Krallenattacken davon oder würden aus Bäumen fallen.

Entsprechend viele haben zurzeit im städtischen Umweltzentrum Zuflucht gefunden: Elf Jungtiere werden hier zurzeit fit für die Rückkehr in die Natur gemacht: "Je nach Vorgeschichte kann dies bis zu 15 Wochen dauern", erläutert Norbert Wolf. Fünf der kleinen Nager mit dem markanten, buschigen Schwanz seien noch "Flaschenkinder", andere müssten sich erst noch von Kopfschiefständen nach Katzenangriffen erholen. Zudem müsste erst die Scheu vor dem Menschen allmählich wieder aufgebaut werden: Dazu werden die Eichhörnchen in die Außenvoliere verlegt. Diese wird nach einer Eingewöhnungszeit über Nacht offen gelassen: "Zunächst kommen die Tiere noch zum Schlafen zurück, irgendwann bleiben sie dann weg", beschreibt der Umweltexperte.

Den gestrigen Rettungsversuch der beiden Schüler lobt Norbert Wolf: Sie hätten genau richtig gehandelt. "Wer ein verletztes Eichhörnchen findet, kann uns informieren. Wir kümmern uns dann um das Tier." Im Idealfall huscht es nach einer Pflegephase im Schneckenhaus bald wieder durch Gebüsch und Bäume.

(busch-)
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