Grevenbroich Schadstoffe richtig entsorgen

Grevenbroich · Im Rhein-Kreis Neuss ist die Entsorgungsgesellschaft Niederrhein mit dem Schadstoffmobil unterwegs. Alte Farbeimer, Batterien und Altöl werden angenommen. Doch nicht alles kann am Mobil entsorgt werden.

 Stefan Meiß (v.l.) entsorgt regelmäßig über das Schadstoffmobil. Christian Johannknecht und Franz-Josef Paulitschek sortieren die Problemstoffe fachgerecht.

Stefan Meiß (v.l.) entsorgt regelmäßig über das Schadstoffmobil. Christian Johannknecht und Franz-Josef Paulitschek sortieren die Problemstoffe fachgerecht.

Foto: NGZ

Es ist viertel vor elf, als sich zwei graue Transporter langsam ihren Weg durch Münchrath bahnen. Der kleine Ort ist am Donnerstag bereits die zweite Station für das Team des Schadstoffmobils. Am Reiherbusch machen sie Halt, erden die Lastwagen. Ein Muss zum Schutz vor elektrischer Aufladung. Brände könnten entstehen, Druckbehälter explodieren.

 Auch alte Spray- und Schaumdosen gehören nicht in den Hausmüll.

Auch alte Spray- und Schaumdosen gehören nicht in den Hausmüll.

Foto: NGZ

Nach einigen Minuten kommen die ersten Bürger. Sie tragen alte Farbeimer, Wäschekörbe voll mit kleinen Ölkanistern und Batterien. Für Christian Johannknecht und Franz-Josef Paulitschek, die mit den Schadstoffmobilen im Rhein-Kreis Neuss unterwegs sind, gehören diese Szenen zum Alltag. Sie nehmen entgegen, was nicht in den Hausabfall gehört — jedoch längst nicht alles.

 Christian Johannknecht entsorgt alte Farbeimer.

Christian Johannknecht entsorgt alte Farbeimer.

Foto: NGZ

"Es passieren die verrücktesten Dinge", schwelgt Johannknecht in Erinnerungen. "Vor einigen Jahren brachte uns jemand eine Handgranate zur Entsorgung. Das sind schon merkwürdige Momente", sagt er weiter. Solche Situationen sind nicht alltäglich. Dennoch: dicke Gummihandschuhe und Plexiglasbrillen gehören zur blauen Arbeitskleidung dazu. Die meisten Schadstoffe sind gefährlich. Schutz ist daher Pflicht.

"Nehmt ihr auch alte Reifen?", fragt ein Bürger in Münchrath. "Nein. Die müssen Sie auf der Deponie entsorgen", lautet Paulitscheks Ratschlag. Für den Reifen-Besitzer ein unbefriedigender Hinweis. Doch er ist notwendig, wie die Mitarbeiter der Entsorgungsgemeinschaft Niederrhein (EGN) wissen: "Die Leute schleppen sonst alles an. Ganze Wagenladungen."

Stefan Meiß aus Kapellen kommt mit einer großen Kiste voller Batterien, Altöl, einem Computerbildschirm und Schaumflaschen vom Hausbau zum Schadstoffmobil. "Den Monitor können wir nicht nehmen", erklärt Johannknecht. Doch es gibt Rat: "Beauftragen Sie eine Abholung oder bringen Sie ihn zur Deponie", so der Müllexperte weiter.

Elektro-Schrott wird dort kostenlos deponiert. Im Schadstoffmobil finden nur die Elektrogeräte Platz, die weniger als 20 Zentimeter Kantenlänge haben. Vom Service des Mobils ist Meiß dennoch überzeugt. "Ich komme regelmäßig zu den Abgabeorten. Wilder Müll muss doch nicht sein, wenn es diese kostenlose Möglichkeit gibt", meint der 35-Jährige.

Sortiert wird fachkundig nach Abfallgruppen. Brennbare, giftige, ätzende und oxidierende Stoffe werden zum Beispiel getrennt. Welche Flasche welchen Stoff enthält, ist nicht immer leicht zu erkennen.

Um 12 Uhr klappen Johannknecht und Paulitschek die Treppe an der Seite des Mobils zusammen. Die Erdungsverbindung wird gelöst. Beide Fahrzeuge setzen sich in Bewegung. Auf zum nächsten Ort.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort