Grevenbroich Quartier für Jung und Alt

Grevenbroich · Die evangelische Gemeinde plant im Kapellener Neubaugebiet ein Bauvorhaben, das bislang einzigartig in Grevenbroich ist. "Jung und Alt in einem Quartier" heißt das Generationenprojekt am Stadtrand.

 Kinder und Senioren sollen in Kapellen näher zusammenrücken. Die evangelische Gemeinde baut eine Tagesstätte, nebenan entstehen Seniorenwohnungen.

Kinder und Senioren sollen in Kapellen näher zusammenrücken. Die evangelische Gemeinde baut eine Tagesstätte, nebenan entstehen Seniorenwohnungen.

Foto: NGZ

Planungs- und Jugendpolitiker ebneten jetzt den Weg für ein Vorhaben, das in Grevenbroich noch Modellcharakter genießt: Die evangelische Gemeinde plant in Kapellen ein Generationenprojekt unter dem Motto "Jung und Alt in einem Quartier". Neben einer Kindertagesstätte mit drei Gruppen sollen 18 Wohnungen für Senioren entstehen. "Junge und alte Menschen werden dort künftig voneinander profitieren", ist Pfarrer Thomas Winkler überzeugt. Bis zum Jahr 2013 soll das millionenschwere Bauprojekt abgeschlossen werden.

In einer gemeinsamen Sitzung von Planungs- und Jugendhilfeausschuss skizzierte Architekt Markus Schmale die ersten Pläne zum Vorhaben. Das wird nicht – wie ursprünglich vorgesehen – in der Mitte des Neubaugebiets entstehen, sondern an dessen Rand. Der Vorteil: "Anwohner werden nicht durch die Autos der Eltern gestört, die morgens ihre Kinder zur Kita bringen", so Schmale.

Die Tagesstätte wird in unmittelbarer Nähe zum Grünzug entstehen. Sie bietet zwei Gruppen im Erdgeschoss und eine weitere in der ersten Etage. "Alle Räume werden so aufgebaut, dass sie langfristig den Standard für die Betreuung von unter dreijährigen Kindern erfüllen", unterstrich der Architekt. Abgerundet wird die 550 Quadratmeter große Kita durch einen Mehrzweckraum und einen großzügigen Außenbereich. Prognostizierte Kosten: rund 9,2 Millionen Euro für den Bau und den Betrieb der Tagesstätte durch das Diakoniewerk-Süd.

Im Anschluss an die Tagesstätte, die künftig auch die Funktion eines Familienzentrums erfüllen soll, werden 18 barrierefreie Wohnungen für Senioren entstehen. Für die Eltern der heute jungen Kapellener Neubürger könnte das Wohnen unweit des Nachwuchses interessant sein: "Davon profitieren alle", meint Pfarrer Winkler. Dass das Interesse an einem solchen Angebot groß ist, weiß Architekt Schmale. In Neuss-Uedesheim hat er ein ähnliches Projekt realisiert – und: "Die Leute dort sind begeistert."

Indem die Bewohner auch das Service-Angebot der evangelischen Gemeinde nutzen können, sollen sie in die Lage versetzt werden, so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden leben zu können. Regelmäßige Begegnungen zwischen Alt und Jung sind fest eingeplant. So sollen die Senioren die Kinder besuchen, um ihnen vorzulesen, andersherum sind etwa Bastelnachmittage im Mehrzweckraum des gegenüberliegenden Cafés geplant.

Wann die Bagger anrollen werden, steht noch nicht fest. Jugenddezernent Michael Heesch hofft darauf, dass die Bauarbeiten noch in 2011 beginnen können. "Dann könnten wir im August 2013 fertig sein", meint er. Bis dahin will die Stadt eine 32-prozentige Versorgung an Betreuungsplätzen für unter Dreijährige realisieren.

(NGZ)
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