Haus- und Grundbesitzer Grevenbroich Verein fordert das Aus für die Mietpreisbremse

Grevenbroich · Der Verein „Haus & Grund Grevenbroich“ pocht auf Umsetzung des NRW-Koalitionsvertrages. Damit stellt er sich gegen die Forderungen eines neu gegründeten Aktionsbündnisses.

 Die Haus- und Grundbesitzer der Schlossstadt wollen sich trotzdem für mehr bezahlbaren Wohnraum einsetzen.

Die Haus- und Grundbesitzer der Schlossstadt wollen sich trotzdem für mehr bezahlbaren Wohnraum einsetzen.

Foto: Keystone / Volkmar Schulz

Der Grevenbroicher Haus- und Grundbesitzerverein reagiert auf ein neues Aktionsbündnis, das sich für den Erhalt von Mietpreisbremse und Kappungsgrenzenverordnung in NRW einsetzt. Der Grevenbroicher Verein positioniert sich deutlich: Er will sich dafür einsetzen, dass die Verordnungen von der Landesregierung – so wie im schwarz-gelben Koalitionsvertrag vorgesehen – aufgehoben werden. Vereinsvorsitzender Ingo Hamecher: „Wir kritisieren das neue Bündnis aus Mieterbund, Gewerkschaften, Sozialverbänden und Kirchen für deren Forderung, gescheiterte und kontraproduktive Instrumente wie die Mietpreisbremse und die Kappungsgrenzenverordnung beizubehalten.“ Gleichwohl betont der Chef von „Haus & Grund“: „Das Anliegen des neuen Bündnisses, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, ist sicher aller Ehren wert.“

Die Grevenbroicher Haus- und Grundbesitzer sind der Meinung, Mietern würden mittels „populistischer Instrumente“ falsche Hoffnungen gemacht. „Die Vermieter entscheiden sich oft für den solventesten Mietinteressenten. Die Mietpreisbremse senkt dadurch die Mieten für Besserverdiener, aber Menschen mit kleinerem Einkommen finden weiterhin keine Wohnung, solange es insgesamt zu wenig Wohnraum gibt“, sagt Ingo Hamecher. Die Forderung des Grevenbroicher Vereins lautet daher: Verordnungen wie die Mietpreisbremse sollen aufgehoben werden, so wie auch von der Landesregierung vorgesehen. Überflüssig sei die Mietpreisbremse etwa auch, weil es in den Jahren 2016 und 2017 dem jüngsten NRW-Wohnkostenbericht von „Haus & Grund Rheinland Westfalen“ zufolge nur in 18 Prozent der Mietverhältnisse Mieterhöhungen gegeben habe, die im Schnitt bei 6,82 Prozent liegen sollen – also deutlich unter dem, was Mietpreisbremse und Kappungsgrenzenverordnung erlauben würden. Befragt worden waren private Kleinvermieter, die 60 Prozent der Mietwohnungen im Land zur Verfügung stellen.

„Haus & Grund Grevenbroich“ macht darauf aufmerksam, dass die Nettokaltmieten nicht der Hauptgrund steigender Wohnkosten seien. Vorsitzender Ingo Hamecher: „Die Wohnnebenkosten steigen seit Jahren stärker als die Nettokaltmieten. Hier müsste die Politik viel stärker ansetzen.“ Hamecher bezieht sich auf die Ergebnisse der NRW-Wohnkostenberichte der vergangenen fünf Jahre.

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