Grevenbroich Buchsbäume wieder von Raupen befallen

Grevenbroich · Der Kleinschmetterling zerstört in Grevenbroich wieder etliche Zierpflanzen. Gartenbesitzer setzen auf unterschiedliche Gegenmittel.

 Dieter Volkwein

Dieter Volkwein

Foto: L. Hammer

Er ist wieder da — zum Schrecken vieler Gartenbesitzer: "Vor etwa 14 Tagen habe ich die erste Raupe entdeckt. Von jetzt an werden es immer mehr", berichtet Dieter Volkwein, Vorsitzender desNeurather Gartenbauvereins. Die gefräßigen Buchsbaumzünsler nisten sich in der Zierpflanze ein und zerstören sie nach und nach.

Der Buchsbaumzünsler wurde vor rund sieben Jahren von Ostasien nach Europa eingeschleppt. Grevenbroich ist von der Plage der hellgrauen Tierchen besonders stark betroffen: "Die Raupe des Buchsbaumzünslers hat sich in den vergangenen Jahren flächendeckend in Grevenbroich ausgebreitet und seither zahlreiche Gewächse zerstört", berichtet Norbert Wolf, Umweltbeauftragter der Stadt Grevenbroich. "Die Tiere haben keine natürlichen Feinde. Sie fressen die Inhaltsstoffe der Buchsbäume und sind für Vögel ungenießbar. Sie können sich ungehemmt vermehren", weiß Wolf.

Von der Plage kann auch Angelika Iven, Vorsitzende des Schrebergartenvereins Grevenbroich, berichten: "Den Buchsbaumzünslern ist kein natürliches Kraut gewachsen. Die Raupen machen mir jedes Jahr zu schaffen. Im Prinzip kann man nichts gegen den Buchsbaumzünsler machen, auch schwere Chemie wirkt nur vorübergehend", sagt sie. "Wenn in der Nachbarschaft Buchsbäume stehen, ist die Lage zwecklos. Die Buchsbaumzünsler fliegen von Pflanze zu Pflanze." Das Tückischste: Sie fressen sich von innen nach außen, so dass die Pflanze häufig schon zerstört ist, bevor der Schaden an den äußeren Blättern sichtbar wird. Außerdem versteckt sich die Raupe in Gespinsten und ist somit schwer zu erkennen.

Paul Peter Schläger von "Samen Schläger" berichtet von einer hohen Nachfrage an Schädlingsbekämpfungsmitteln in diesem Frühjahr. "Dutzende Kunden kommen", sagt er. Er empfiehlt, die Tiere im Baum von innen zu bekämpfen: "Mit möglichst hohem Druck muss das Mittel in die Pflanze gespritzt werden, damit es in die Blätter einziehen kann." Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen nennt als Beispiele für Präparate "Bayer Garten Schädlingsfrei Calypso", "Celaflor Schädlingsfrei Careo" und "Celaflor Naturen Schädlingsfrei Neem". Einige der Alternativen sind, die Raupen abzusammeln oder die Gespinste herauszuschneiden.

Die Stadt Grevenbroich bittet ihre Bürger, befallenen Buchsbaumschnitt in der grauen Tonne zu entsorgen und nicht in der braunen Tonne. So soll vermieden werden, dass sich der Schädling ausbreitet.

(NGZ/ac)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort