Wachtendonk Wachtendonker Narren an der Macht

Wachtendonk · Gespenstische Ruhe herrschte am Donnerstag um 11 Uhr vor dem Wachtendonker Rathaus. Nur die mit Ballons geschmückten Fenster kündigten an, dass noch etwas Närrisches passieren sollte.

 "Jungfrau" Norbert Helders, Bürgermeister Udo Rosenkranz, Prinz Norbert Hackstein und Bauer Paul Linßen bei der Schlüsselübergabe.

"Jungfrau" Norbert Helders, Bürgermeister Udo Rosenkranz, Prinz Norbert Hackstein und Bauer Paul Linßen bei der Schlüsselübergabe.

Foto: siwe

Pünktlich um 11.11 Uhr erfüllten musikalische Klänge die Weinstraße. Der närrische Zug rund um das Dreigestirn bewegte sich lautstark in Richtung Rathaus, um den silbernen Schlüssel und damit die Herrschaft über die Gemeinde und das Rathaus zu übernehmen. Das Tambourcorps "Freiweg" heizte mit seinen Karnevalsmelodien den Passanten, alten Weibern und Majestäten ein.

Auch Bürgermeister Udo Rosenkranz konnte sich dem nicht entziehen. Herrschaftlich grüßte das Gemeindeoberhaupt vom Fenster seiner Amtsstube und präsentierte dem Narrenvolk den silbernen Schlüssel. Laut jubelnd stürmte das jecke Gefolge das Rathaus. Dort wurde es bereits von den Mitarbeitern des Rathauses wohlwollend in Empfang genommen — von Gegenwehr war keine Spur, auch nicht, als die Narren das Büro des Bürgermeisters belagerten.

Der Jungfrau (Norbert Helders) oblag die Aufgabe, den Schlüssel in Empfang zu nehmen. "Das machen wir immer so. Wir heben die Jungfrau heraus", sagte Prinz Norbert (Hackstein), der zusammen mit seinem Bauern (Paul Linßen) und seinem Hofstaat Zeuge wurde, als die Jungfrau den Schlüssel dem Narrenvolk unter frenetischem Applaus präsentierte.

Damit war der Herrschaftswechsel vollzogen. Bürgermeister Rosenkranz konnte dem Treiben keinen Einhalt gebieten. "Ich wünsche uns allen eine erfolgreiche Session", sagte Rosenkranz, der nicht nur den Schlüssel seines Amtssitzes verlor, sondern auch die Hälfte seiner güldenen Krawatte. Genüsslich durchschnitt die närrische Jungfrau den Schlips — und es sollten noch viele folgen. "Das macht sie wirklich gut. Das wird noch ein langer Tag für unsere Jungfrau", erklärte Prinz Norbert.

Aber nicht nur für die Jungfrau: Nach dem Rathaussturm in Wachtendonk zogen die Jecken weiter nach Wankum und Straelen, um dort ihr närrisches Treiben fortzuführen.

(cad)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort