Straelen Straelen baut Familienhilfe aus

Straelen · Eine Mitarbeiterin im Rathaus lässt sich zur kommunalen Familienmanagerin weiterbilden. Das Familienzentrum bewirbt sich um neues Zertifikat.

Ohne ein hervorragendes Team geht nichts. Das weiß Bärbel Cox, und das möchte die Leiterin des Montessori-Kinderhauses Straelen erst recht auf das Familienzentrum in der Blumenstadt bezogen werden. Das Kinderhaus sowie das Haus der Familie bilden dessen Säulen. Jetzt soll das Netz der Familienhilfe für die Straelener ausgebaut werden.

Bedarf hat zugenommen

Wie sehr die Familien Unterstützung benötigen, haben Bärbel Cox und ihre Mitstreiter erfahren. Seit das Straelener Familienzentrum 2007 zertifiziert wurde, habe die Betreuung um 400 Stunden pro Jahr zugenommen. Per Fragebogen war der Bedarf ermittelt worden. Seitdem gibt es im Montessori-Kinderhaus erweiterte Öffnungszeiten. Neue Bildungsprojekte für Kinder und Eltern wurden auch durch die Zusammenarbeit mit Partnern wie zum Beispiel der Volkshochschule und der Familienbildungsstätte im Kinderhaus und im Haus der Familie installiert. Zeitaufwendige Hilfen, wie zum Beispiel die Schuldnerberatung der Caritas, sind in Straelen möglich. "Flexibilität" nennt Bürgermeister Jörg Langemeyer als ein wichtiges Merkmal der Familienhilfe in Straelen. Man müsse unter anderem auf die weiteren Wege der Erziehungsberechtigten zur Arbeit und zurück reagieren, ergänzt Verwaltungsmitarbeiterin Diana Isermann.

An ihrer Person lässt sich der angestrebte Ausbau der Familienhilfe in der Blumenstadt festmachen. Diana Isermann macht zurzeit in einem vom Landesministerium durchgeführten Kursus an der Ruhr-Uni Bochum eine Weiterbildung zur kommunalen Familienmanagerin. "Wir müssen das Familienzentrum noch stärker mit dem Rathaus verdrahten", erklärt Bürgermeister Langemeyer. Dann stände Hilfesuchenden neben dem Montessori-Kinderhaus und dem Haus der Familie eine dritte Anlaufstelle zur Verfügung.

Förderung vom Land

Einen dicken Bewerbungsordner hat das Familienzentrum nach Berlin geschickt. Dort prüft ein Institut, ob die Zertifizierung verlängert wird. "Das ist wie eine TÜV-Plakette", umschreibt Bürgermeister Langemeyer das Gütesiegel, über das die Entscheidung voraussichtlich im Juni fällt. Sollte das Urteil positiv ausfallen, hätte das Familienzentrum 12 000 Euro Fördermittel jährlich aus dem Landeshaushalt sicher. Ein wichtiger Faktor, um das von Diana Isermann genannte Ziel zu erreichen: "Wir wollen, dass Familien hierbleiben und hierhin kommen."

(RP)
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