Geldern Stadt will Halle an der Landwehr kaufen

Geldern · Die Stadt Geldern hat ein Auge auf die große Sporthalle an der Landwehr geworfen. Das Angebot für Schulen und für Vereine würde damit deutlich besser. Der Kreissportbund soll ebenfalls an dem Standort interessiert sein.

 Die Dreifach-Sporthalle an der Landwehr gehört zum Berufskolleg und damit dem Kreis Kleve. Die Stadt Geldern sieht ihre Stunde gekommen, das Gebäude zu übernehmen.

Die Dreifach-Sporthalle an der Landwehr gehört zum Berufskolleg und damit dem Kreis Kleve. Die Stadt Geldern sieht ihre Stunde gekommen, das Gebäude zu übernehmen.

Foto: Gerhard Seybert

Rund 1,5 Millionen Euro sind für den Kauf der Turnhalle an der Landwehr im Gelderner Haushaltsplan vorgesehen. Schüler und Vereine würden von einem Kauf profitieren. Schulen könnten ihre Sport-Unterrichtsangebote deutlich ausweiten, Schüler müssten zum Sportunterricht weniger weit laufen oder gefahren werden. Und Sportvereine dürften in den Nachmittags- und Abendstunden auf mehr Hallenzeiten hoffen - gerade in den Wintermonaten kommen die sonstigen Hallenkapazitäten rasch an ihre Grenzen.

Die Halle an der Landwehr gehört zum Berufskolleg und damit dem Kreis. Dieser favorisiert den Neubau einer Sporthalle zusammen mit dem Bau des Berufskollegs im Nierspark - allerdings auch nur dann, wenn sie ihre "alte" Halle an der Landwehr im Gegenzug an die Stadt Geldern abtreten kann. Die Immobilie wurde 1985 errichtet und "befindet sich in einem sehr guten baulichen Zustand", fasst die Stadtverwaltung die Lage zusammen.

Bei der Politik stößt das Ansinnen auf breites Wohlwollen. Die beiden großen Ratsfraktionen CDU und SPD befürworten den Kauf. "Wir unterstützen diese Vorstellung", sagt der Gelderner SPD-Fraktionschef Hejo Eicker. Neben den allgemeinen Vorteilen für Schul-, Vereins- und Breitensport wittern die Sozialdemokraten auch eine Chance für Sportarten und Vereine, die bislang weniger zum Zuge gekommen sind. Man könnte die Halle gegebenenfalls für spezielle Zwecke ausbauen. Beispielsweise für Trendsportarten oder solche, die einfach nicht so populär sind wie Fußball. "Wenn wir mehr Flächen haben, können wir mehr Bedarf abdecken", so Eicker.

CDU-Fraktionschef Karl-Heinz Lorenz wiederum führt den demografischen Wandel ins Feld. Die Halle an der Landwehr ist eine Dreifach-Turnhalle. Sie kann als große Halle genutzt, aber auch in drei kleinere Parzellen unterteilt werden. Damit biete sie "breite Nutzungsmöglichkeiten", sowohl für "jungen" Sport als auch für Herzsport oder Gymnastik. "Wir wollen die Leute ja zum Sport bringen", so Lorenz. "Dann müssen wir auch Bedingungen schaffen, die dazu anreizen."

Ferner könnte der Erwerb der Halle, spekuliert die Politik, auch ein Argument für den Kreissportbund sein, seine neue Niederlassung in Geldern zu gründen. Der Kreissportbund ist nämlich auf der Suche nach einem geeigneten Standort. In Geldern wurden mehrere mögliche Grundstücke besichtigt, unter anderem war ein Areal am Holländer See im Gespräch. Neben Verwaltungsgebäuden, also Büros, würde der Kreissportbund auch Einrichtungen wie Gymnastik- und Ausbildungsräume schaffen. Und eine weitere große Halle, die sie zusätzlich zur Verfügung stellen könnte, wäre ein Pfund, mit dem die Stadt Geldern als möglicher Standort wuchern könnte.

Heute Abend geht es im Schul- und Sportausschuss um den möglichen Ankauf der Halle an der Landwehr. Die Entscheidung trifft der Rat am 18. Dezember. Alle Pläne und Ideen sind allerdings vorbehaltlich der entsprechenden Beschlüsse - Verkauf und Neubau - auf Kreisebene zu sehen.

(RP)
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