Fußball 99 dramatische Minuten

Fußball · Die 99 Minuten in der Wachtendonker Laerheide im Protokoll:

Vor dem Spiel: TSV-Trainer Frank Goldau wirkt locker und holt sich Anfeuerungsrufe der Anhänger ab. Der TSV kommt mit lautem Gebrüll aus der Kabine. Straelen kommt kurz später raus und schwört sich im Kreis ein.

1. Minute: TSV-Stürmer Kai Rietz lauert auf seine erste Chance. Eine Flanke von links und Rietz versucht es mit einem Kopfball – der geht übers Tor. Die Straelener wirken nervös. Ralf Derstappen fordert seine Straelener Mitspieler auf: "Mehr Ruhe reinbringen."

5. Minute: TSV-Stürmer Akram Khader versucht es seinem Kollegen Rietz gleich zu tun und reckt den Kopf gen Ball, steht aber klar im Abseits.

18. Minute: Straelen hat die erste gute Chance durch Ralf Derstappen per Weitschuss. Der landet aber in der Laerheide.

21. Minute: Rene op de Hipt schießt auf den Straelener Kasten. SVS-Schlussmann Felix Kokorsch faustet den Ball weg.

29. Minute: TSV-Mann Benjamin Goldau hat die bis dahin beste Möglichkeit im Spiel. Straelens Torwart Kokorsch kann gerade noch in die linke Ecke hechten und den Ball ins Toraus befördern.

35. Minute: SVS-Torwart Kokorsch ruft beim Abschlag seinen Mitspielern zu: "Versteckt euch nicht hinter der Mittellinie!"

41. Minute: Marc Brouwers (TSV) verschießt den Ball nach guter Vorlage am Tor vorbei – Raunen unter den 600 Zuschauern.

58. Minute: Straelens Marc Filla verschießt nach Freistoß von Rene Verbeek.

60. Minute: Super-Chance für den Gastgeber: Akram Khader steht allein vor einem leeren Straelener Tor, nimmt eine Flanke direkt an – und schießt über die Latte.

64. Minute: Rene Verbeek bekommt die einzige gelbe Karte im Spiel nach Foul und Andreas Schroers. Verbeek meckert.

72. Minute: Intensive Diskussion zwischen dem Schiri und Verbeek. Verbeek lenkt ein.

75. Minute: TSV-Trainer Goldau löst sich aus seiner Starre und macht den Balljungen.

78. Minute: SVS-Torwart Kokorsch liegt am Boden. Keiner weiß, warum. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt der Sanitäter aufs Feld. Kokorsch rappelt sich auf.

90. Minute: Straelens Ersatzspieler stehen am Spielfeld und warten auf den Schlusspfiff. Der Schiri zeigt fünf Minuten Nachspielzeit an – vorerst.

95. Minute: Krisha Penn lauert im Straelener Straftor, wird von der rechten Seite bedient und köpft den Ball im Hechtflug ins linke obere Eck. Der Jubel kennt keine Grenzen mehr. Der TSV Wa./Wa. führt 1:0.

97. Minute: Die Spannung knistert. Der Schiri lässt aufgrund des langen Torjubels nachspielen. Ein Freistoßpfiff deuten die Wachtendonker Ersatzspieler falsch: Alle stürmen das Feld – Erinnerungen ans Relegationsspiel in Düsseldorf. Bengalos sind aber nicht zu sehen.

99. Minute: Nach unglaublich langen neun Minuten Nachspielzeit pfeift der Schiri endgültig ab. Alle Wachtendonker stürmen aufs Feld und bejubeln den Sieg mit dem Schrei: "Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey!" Die Straelener verlassen mit gesenktem Haupt den Platz.

(cad)
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