Geldern Gelderns Wasser siegt im Geschmackstest

Geldern · RP-Test am "Tag des Wassers": Vier Mineralwässer plus Leitungswasser im Vergleich. Marktbesucher treffen eine klare Entscheidung.

 Auf dem Gelderner Marktplatz hat die Rheinische Post gemeinsam mit den Stadtwerken die Qualität von Wasser getestet.

Auf dem Gelderner Marktplatz hat die Rheinische Post gemeinsam mit den Stadtwerken die Qualität von Wasser getestet.

Foto: Gerhard Seybert

Skeptisch betrachtet Brigitte Wagner die fünf kleinen Gläser, die vor ihr stehen. Auf allen steht nur das Wort "Trinkwasser", ansonsten sind sie nicht voneinander zu unterscheiden. Zum "Tag des Wasssers" hat die RP gemeinsam mit den Stadtwerken Geldern die Probe aufs (Geschmacks-)Exempel gemacht.

 RP-Redaktionsleiter Lutz Küppers bat Passanten zum Test.

RP-Redaktionsleiter Lutz Küppers bat Passanten zum Test.

Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

Vier gekaufte Mineralwasser (Rheinfelsquelle, Aldi, Apollinaris, S' Pellegrino), mit einem Literpreis zwischen 19 Cent und 2,06 Euro, in Glas- oder Plastikflaschen, treten gegen Leitungswasser aus Geldern an. Das ist mit Kohlensäure aus einem Sprudelgerät versetzt — sonst wäre es zu leicht zu erkennen. Die Marktbesucher dürfen testen und ganz nach eigenem Geschmack und damit natürlich auch subjektiv ihr Lieblingswasser auswählen.

So wie Brigitte Wagner. Eigentlich, erzählt sie, trinke sie am liebsten das Wasser aus einer bestimmten Heilquelle. Leitungswasser vermeide sie, weil das ja mit Chlor versetzt sei. Frank de Ryck von den Stadtwerken widerspricht: "Das hören wir zwar oft, aber es stimmt nicht. Bei uns in Geldern wird dem Wasser kein bisschen Chlor zugesetzt." Brigitte Wagner hört interessiert zu, während sie an den Wasserproben nippt. Als sie sich schließlich für ein Glas entscheidet, muss de Ryck grinsen. Zielsicher hat sich die Testerin für das Leitungswasser aus Geldern entschieden.

Damit befindet sie sich in bester Gesellschaft. Mit deutlicher Mehrheit entscheiden sich die Marktbesucher in der Blindverkostung für das Gelderner Wasser. Nahezu gleich viele Tester entschieden sich für jeweils eines der gekauften Mineralwasser, wobei ausgerechnet das teuerste Produkt die wenigsten Stimmen auf sich vereinte.

Dabei ist die Preisspanne schon beachtlich. Die kleinen Glasflaschen eines Markenherstellers kosten 2,06 Euro, hochgerechnet auf einen Liter. Das Leitungswasser hingegen kostet 0,16 Cent pro Liter, also 0,0016 Euro, rechnet Claus van Vorst, technischer Leiter der Stadtwerke, vor. Auch er stellt sich übrigens dem nicht repräsentativen Blind-Test. Kurz tendiert er zur teuersten Variante, entscheidet sich dann aber für ein anderes Glas. Auch er hat sich für das Leitungswasser entschieden. Interessant ist: Proben, die einige Tester als "fad" oder "langweilig" ansehen, kommen bei anderen Wassertrinkern besonders gut an.

Das gleiche Getränk hat für die einen zu viel, die anderen zu wenig Kohlensäure. Marion Spelmanns aus Geldern hingegen befindet nach einem ersten Anlauf: "Das schmeckt alles gleich!" Nach einer zweiten Runde entscheidet sie sich dann für die erste Probe. Und muss bei der Auflösung lachen. Denn sie hat genau die Marke gewählt, die sie auch zu Hause immer trinkt.

Oft werden die Stadtwerke-Mitarbeiter übrigens darauf angesprochen, dass das Wasser in Vernum anders schmeckt als in Veert oder Hartefeld. "Stimmt nicht", sagt van Vorst, "durch alle Leitungen fließt das gleiche Wasser, das aus Hartefeld kommt." Geschmacksunterschiede sind allerdings trotzdem möglich. Die hängen allerdings nicht vom Wohnort ab, sondern von den Leitungen im eigenen Haus.

(RP/ac)
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