Geldern Bazillus Karnevalitis schlägt zu

Geldern · Das närrische Treiben des Kinderkarneval Geldern sorgte mit mehr als 20 Programmpunkten dafür,dass das Karnevalsfieber im vollbesetzten Saal des Seehotels neue Opfer findet.

Obwohl der vergangene Samstag mitten in der Narren-Session lag gab es draußen nur trüb-nasse Ungemütlichkeit. Dies seien die idealen Vorraussetzungen für den „Bazillus Karnevalitis“, so Gerd Lange, Präsident des Kinderkarnevalkomitees, „den bekommt man nur durch Schunkeln weg!“

Und so trafen sich auch knapp 300 Närrinnen und Narren um bereits zum 15. Mal in Folge eine große Kappensitzung im Saal des Seehotels zu feiern.

Viel jeckes Eigenengagement

Gerd Lange, auch seines Zeichens Präsident des Werberings und Karnevalsfreund, moderierte den gesamten Abend, so dass zuweilen schon das Gefühl einer „Gerd-Lange“-Show aufkam, sogar zwei gelungene Musikstücke gab er zum Besten.

Aber in Sachen Engagement stand der Rest des Karnevalskomitees Geldern (KKG) ihm in nichts nach. Angefangen beim gemischten Elferrat, der den Saal gleich beim Einmarsch „auf Links“ gezogen hat mit ihrer Countrynummer, über einen Sketch der Jugendgruppe des KKG bis hin zu den vielen Show-/Garde-/ und Minigarde-Tanzgruppen die immer wieder Stimmung auf der Bühne verbreiteten, hängte sich der gesamteVerein voll in die Festlichkeiten rein und bereiteten ihrem diesjährigen Kinderprinzenpaar Veronika (Dohmen) der 1. und Richard (Wix) dem 1. einen imposanten Auftritt. Aber nicht alles war „Marke Eigenbau“. Zu Anfang marschierte „Günni, dä Mann met de Trum“ auf die Bühne, im bürgerlichen Leben Günther Topartz, der abgesehen von der Stimmungsmache auch mal nebenbei notorische Sitzenbleiber und Spaßbremsen im Publikum zu (freiwilligen) Lokalrunden verdonnerte.

Büttenreden gab es zuhauf. Am besten gefiel „Klatsch und Tratsch bei Manten“, in der Christiane Plaumann und Jochen Lichte treffsichere Spitzen auf das Gelderland abschossen, die von von RP-Chefredakteur Tückmantel, über Kevelaers Bügermeister Axel Stibi bis hin zum Veerter Dorfbrunnen viele lokale Eigenheiten durch den Kakao zogen. Heinz Gerd Fleuren wusste als „enne Walbecker Jong“ , „dass man keine Witze über Veert macht, denn schließlich lachen wir auch nicht über die dritte Welt.“ Und das „nichts auf der Welt gesünder ist, als sich ab und an krank zu lachen“ zeigte Georg Hüskes mit seiner Bütt. Zum Abschluss fegte die Tanzgarde Rot-Weiß Goch mit 26 Mädchen in voller Piratenmontur à la „Fluch der Karibik“ über die Bühne.

Ilona Groth sorgte mit ihren Sambatänzerinnen dafür, dass die Leute dank der guten Stimmung auf der Bühne und Stühle bis tief in die Nacht tanzten, und auch Sjoukjen Tieland aus Geldern fand, dass es „immer besser wurde. Nur schmerzten zwischendurch die Lachmuskeln im Kiefer.“

(RP)
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