Erkrath Kirche trifft Kabarett in Hochdahl

Erkrath · „Wir sind Jecke vor dem Herrn“, sagen die Behmenburgs. Sie ist Sozialpädagogin, er Pfarrer. Gemeinsam sind sie das Kölner Kirchenkabaretts „Klüngelbeutel“, mit dessen Besuch jetzt 50 Jahre Ökumenisches Bildungswerk in Hochdahl-Sandheide im evangelischen Gemeindezentrum gefeiert wurden.

Das Ehepaar Ulrike und Wolfram Behmenburg stellte sein neues Programm vor. Und die Hochdahler hatten etwas zu lachen, zu schmunzeln und zu denken.

Denn ihr kabarettistisches „Fett“ verteilten die beiden gleichmäßig auf die katholische und die evangelische Kirche, die Gläubigen beider Kirchen eingeschlossen. Die sogenannte „Lamento-Servicestelle für Glaubensreklamationen“ beantwortet alle relevanten Fragen. So zum Beispiel den Anruf der moslemischen Gemeinde, die eine Kirche gekauft hat und nun verzweifelt feststellt, dass sie die betagten Damen der Frauenhilfe offensichtlich mit übernommen hat.

Wolfram Behmenburg, der Textschreiber der Programme, gesteht, dass man über alles Witze machen darf – über Katholische, Evangelische, Juden. Nur über Moslems nicht. Zum Beweis erzählt er gleich ein paar. Und wie Gott mit Vornamen heißt, fragte der Kabarettist seine Zuhörer im prall gefüllten evangelischen Gemeindesaal. Und da die keine zufriedenstellende Antwort geben konnten, erklärte er den Vornamen: Oliver, frei nach dem Lied „Oh lever Jott, jib uns Wasser.“

Der ehemalige katholische Pfarrer Gerd Verhoeven erinnerte sich im Gespräch an die Gründer des Ökumenischen Bildungwerks vor 50 Jahren: Alois Kiefer, Vorsitzender des katholischen Pfarrgemeinderates, und der evangelische Wolfgang Petersmann, Rektor der Hochdahler Hauptschule. Getragen wird das Bildungswerk seither vom Hochdahler evangelischen Presbyterium und vom katholischen Pfarrgemeinderat sowie vom Bildungswerk der Erzdiözese, Ratingen, und von der Evangelischen Erwachsenenbildung Nordrhein.

Hartmut Bueken, einer der Unterstützer dieser ökumenischen Einrichtung in Hochdahl, erinnerte sich an Höhen und Tiefen in 50 Jahren. Aber das Weitermachen habe stets im Vordergrund gestanden.

Die nächste Veranstaltung des Bildungswerks ist in Vortrag am 24. Oktober um 20 Uhr im Gemeindezentrum Sandheide zum Thema „Hat die jesidische Glaubensgemeinschaft noch eine Zukunft?“.

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