Erkelenz Gelbe Schleifen für 120 Bäume an der K 33

Erkelenz · Es ist die große Sozialaktion des BDKJ in Deutschland: "72 Stunden – Uns schickt der Himmel" heißt sie. Ein Beispiel: die KJG Granterath.

 Die Schleife für den ersten Baum: Landtagsmitglied Dr. Ruth Seidl (vorne) und Gemeindereferent Michael Kock (2.v.r.) unterwegs mit der KJG.

Die Schleife für den ersten Baum: Landtagsmitglied Dr. Ruth Seidl (vorne) und Gemeindereferent Michael Kock (2.v.r.) unterwegs mit der KJG.

Foto: LAASER

Es ist die große Sozialaktion des BDKJ in Deutschland: "72 Stunden — Uns schickt der Himmel" heißt sie. Ein Beispiel: die KJG Granterath.

"Halt' mal die Tüte fest, dich schickt schließlich der Himmel." Viele Meter Schleifenband sind in der Tüte, die die Jungs der KJG (Katholische Junge Gemeinde) Granterath mitgebracht haben. Und nicht nur das: Aus dem Auto von Michael Kock, Gemeindereferent in der katholischen Pfarrgemeinde St. Maria und Elisabeth, holen die Jungs noch eine Leiter. Alle tragen grüne T-Shirts — "72 Stunden, die Sozialaktion des BDKJ in Deutschland" ist darauf zu lesen.

In diesen Tagen heißt es wieder "Uns schickt der Himmel". Mit verschiedenen Aktionen wollen junge Menschen drei Tage lang die Welt ein Stückchen besser machen und sich für die Gemeinschaft engagieren. Die KJG Granterath will mit dem gelben Schleifenband auf die Probleme aufmerksam machen, die auf die Orte zukommen werden, die am Rand des Braunkohlentagebaus Garzweiler II liegen. Das gelbe Band symbolisiert die Solidarität mit diesen Ortschaften.

Die Jungs sind mit Michael Kock auf der vielbefahrenen Straße zwischen Kückhoven und Katzem aktiv. 120 Bäume säumen die rund drei Kilometer lange Strecke, die beide Dörfer trennen. Jeder Baum bekommt eine große gelbe Schleife. Die Granterather haben prominente Unterstützung. Landtagsmitglied Dr. Ruth Seidl (Grüne) begleitet die Aktion. "Die Diskussion um den Braunkohlentagebau muss wach gehalten werden. Das Thema wird uns noch einige Jahrzehnte beschäftigen", sagt sie, als der erste Baum seine Schleife bekommt.

Dabei denkt sie an die Zeit zurück, als der Rahmenbetriebsplan im NRW-Landtag beschlossen wurde. "Die Grünen waren damals noch nicht so stark", sagt sie. Umso wichtiger sei es heute, dafür zu sorgen, dass die Menschen sensibilisiert würden. Standen jahrzehntelang die Umsiedler, denen Stück für Stück ihre Heimat genommen wird, im Fokus, so rücken mehr und mehr die Belange der Menschen in den Mittelpunkt, die am Tagebaurand leben werden. Feinstaub, Lärm, grelles Licht in der Nacht — Michael Kock und Ruth Seidl sinnieren auch darüber, ob davon nicht auch der Erkelenzer Westen, in welcher Form auch immer, betroffen sein wird.

Ein sichtbares und deutliches Zeichen setzen, darum geht es bei der Aktion der Granterather KJG. "RWE Power soll sich ruhig beobachtet fühlen", fordert Seidl und freut sich über den Einsatz der KJGler. "Insgesamt ist die 72-Stunden-Aktion eine sehr tolle Sache. Die Aktion zeigt eindrucksvoll, dass junge Menschen bereit sind, sich für die Gemeinschaft und Gesellschaft einzusetzen", lobte Seidl die Arbeit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Allein im Kreis Heinsberg sind es 1000, die mitmachen.

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