Fußball Eine leistungsgerechte Nullnummer

Praest · Fußball-Bezirksliga: In einer insgesamt sehr zerfahrenen Partie trennten sich die Lokalrivalen RSV Praest und BW Bienen gestern Abend torlos. Die Gäste deuteten an, dass sie für den Kampf um den Klassenerhalt gut gerüstet sind.

 Pascal Lohmann (links) trug gestern mit einer guten Leistung zum Biener Punktgewinn bei. Allerdings leistete sich der Spielmacher eine überflüssige Gelbe Karte, sah später auch noch Gelb-Rot und fehlt damit im wichtigen Heimspiel gegen den FC Kleve II.

Pascal Lohmann (links) trug gestern mit einer guten Leistung zum Biener Punktgewinn bei. Allerdings leistete sich der Spielmacher eine überflüssige Gelbe Karte, sah später auch noch Gelb-Rot und fehlt damit im wichtigen Heimspiel gegen den FC Kleve II.

Foto: Markus van Offern

Um ein Haar hätte Matthias Gebbing gestern Abend in allerletzter Minute die faustdicke Überraschung perfekt gemacht. Der 19-jährige Angreifer des Fußball-Bezirksligisten Blau-Weiß Bienen fasste sich ein Herz und zog aus 40 Metern Distanz einfach einmal ab. Der Ball hätte sich genau in den Winkel gesenkt. Doch Markus Jansen, Keeper des RSV Praest, der etwas zu weit vor seinem Tor gestanden hatte, erwischte ihn im Zurücklaufen gerade noch mit den Fingerspitzen – die Kugel senkte sich auf die Latte und landete im Aus.

So blieb's vor rund 150 Besuchern im Praester Volksbank-Stadion bei einer leistungsgerechten Nullnummer, die zwei Dinge offenbarte. Zum einen ist der RSV, der gestern immerhin das vierte Spiel in Serie ungeschlagen überstand, noch ein gutes Stück von einer Spitzenmannschaft entfernt. Zum anderen bringt Blau-Weiß Bienen alle Voraussetzungen mit, um im Abstiegskampf bestehen zu können.

Gestern Abend entwickelte sich von Beginn an ein zerfahrener Schlagabtausch. Bei den Gastgebern fehlte der nötige Schuss Kreativität, um die sattelfeste Biener Abwehr um den überragenden Torhüter Luca Pollmann ernsthaft in Gefahr bringen zu können. Zwar ließ auf der linken Seite einige Male Jan Gasse seine Schnelligkeit und sein technisches Können aufblitzen, doch insgesamt verzettelte er sich zu sehr in Einzelaktionen. Und Steffen Lukkezen, der als einzige Praester Spitze ran musste, war bei seinem Bewacher Christian Janssen in besten Händen. Die Gäste ihrerseits beschränkten sich auf Konter, wobei insbesondere in der ersten Hälfte die Brüder Lukas und Philipp Buckermann auf der linken Angriffsseite für viel Betrieb sorgten.

Da sich die beiden Kontrahenten weitgehend neutralisierten, gab's in der ersten Hälfte nur eine ernsthafte Chance. Und die gehörte den Gastgebern. Nachdem Lukkezen in der 32. Minute eine Hereingabe von Gasse verpasst hatte, lauerte Marcel Wolters im Hintergrund und zwang Pollmann mit seinem Schuss zu einer Glanzparade.

Auch nach dem Seitenwechsel passierte zunächst nicht viel. Erst in der 61. Minute leistete sich der Biener Spielmacher Pascal Lohmann eine Dummheit, die wenig später Folgen für ihn haben sollte und in einigen Tagen für die ganze Mannschaft haben dürfte. Er brachte Markus Jansen zu Fall, als dieser gerade abschlagen wollte – eine reine Nickeligkeit, die Schiedsrichter Holger Hahn mit Gelb ahndete. In der 85. Minute flog Lohmann mit Gelb-Rot vom Platz, nachdem er Michal Szczepinski gefoult hatte. Damit fällt der Dreh- und Angelpunkt des Biener Spiels am Sonntag im Heimspiel gegen den FC Kleve II aus.

Zuvor hatte der RSV Praest den Druck etwas erhöht. Nach einem tollen Zuspiel von Patrick Gottschling setzte Juri Wolff den Ball neben das Tor (68.). Vier Minuten später jubelten die Praester Anhänger bereits über den vermeintlichen Führungstreffer. In einer unübersichtlichen Situation hatte Lukkezen den Ball in Richtung Tor gestochert – Pollmann bekam ihn gerade noch zu fassen. Der Schiedsrichter entschied auf Abstoß, der Biener Torhüter erzählte nach dem Schlusspfiff, dass der Ball in jener Situation die Linie überschritten habe.

Letztendlich blieb's bei einem 0:0, mit dem beide Mannschaften unter dem Strich gut leben können. "Ich muss zunächst einmal BW Bienen ein Kompliment machen. Wir haben es einfach nicht geschafft, den nötigen Druck auszuüben. Deshalb geht das Ergebnis in Ordnung", meinte RSV-Trainer Roland Kock. "Meine Mannschaft hat in der Defensive sehr gut gestanden und sich diesen Punkt redlich verdient", sagte sein Biener Kollege Holger Wieggers.

(RP)
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