Fußball Der Trainer mit der weißen Weste

Emmerich · Rolf Sent ist wieder zu Hause. Mit dem Linienchef, der schon von 1997 bis 2010 bei seinem Heimatverein ganze Arbeit geleistet hatte, ist der Erfolg zu BW Bienen zurückgekehrt. Der 49-Jährige hat das Team in kurzer Zeit aus der Abstiegszone geführt.

Elf Punkte, nur zwei Gegentore: Die Bilanz aus den vergangenen fünf Spielen von Blau-Weiß Bienen liest sich wie die einer Spitzenmannschaft. Hattest Du mit solch einem persönlichen Traumstart gerechnet ?

Rolf Sent Natürlich nicht. Man konnte nicht davon ausgehen, dass die Mannschaft so schnell die Kurve kriegt. Aber es freut mich für die Jungs, die von Anfang an engagiert mitgezogen haben, dass sie früh den verdienten Lohn geerntet haben.

Wo hast Du den Hebel angesetzt ?

Sent Es hat mir die ganze Sache natürlich erleichtert, dass ich die meisten Spieler und den gesamten Verein sehr gut kenne. Zunächst einmal habe ich daran erinnert, dass wir Biener nur in der Bezirksliga bestehen können, wenn alle zusammenhalten. Und dann habe ich großen Wert darauf gelegt, dass wir uns auf eine solide Defensivarbeit konzentrieren.

In den ersten elf Spielen hatte die Mannschaft im Schnitt zwei Gegentore kassiert. Zuletzt stand dreimal in Serie die Null bei einer optimalen Ausbeute von neun Punkten. Wie lässt sich eine solche Wandlung erklären ?

Sent Das hat mehrere Ursachen. Zum einen haben wir in Luca Pollmann einen Torhüter, der sich mindestens auf Landesliga-Niveau bewegt. Der hält ab und zu mal einen Unhaltbaren und damit die Punkte fest. Und davor machen in der Innenverteidigung Peter Schau und Christian Janssen ihre Sache ganz ausgezeichnet. Außerdem ist an einer guten Abwehrarbeit die ganze Mannschaft beteiligt.

In der vergangenen Saison hatte die Mannschaft in der A-Liga einen Start-Ziel-Sieg in Richtung Meisterschaft hingelegt, sich aber eine Etage höher zunächst als Dauergast in der Abstiegszone aufgehalten. Wie schätzt Du die Chancen auf den Klassenerhalt ein ?

sent Man muss vorsichtig sein. Wir haben uns jetzt mit einem guten Zwischenspurt einen Vorsprung von fünf Punkten auf die Abstiegszone erarbeitet. Doch davon sollte man sich nicht blenden lassen. Wir gehören nicht zum Kreis der Spitzenmannschaften. Und daher liegt es auf der Hand, dass wir in der Rückserie auch Rückschläge hinnehmen müssen. Dann muss die Mannschaft gefestigt sein, um damit umgehen zu können. Aktuell liegen die Chancen, dass wir die Klasse halten können, bei 50:50.

BW Bienen hatte von Anfang an große Verletzungssorgen. Wird die Mannschaft nicht noch wesentlich stärker, wenn alle Leistungsträger in der Winterpause ihre Blessuren auskurieren ?

Sent Diese Hoffnung darf man haben. Zuletzt hat uns beispielsweise Pascal Lohmann als Taktgeber im Mittelfeld gefehlt. Wenn er wieder dabei ist, werden wir uns auch mehr Chancen erarbeiten. Unser Sorgenkind bleibt Tim Beenen. Bei ihm sieht es wegen einer schweren Knieverletzung nicht gut aus.

Du kennst im Rhein-Lander-Stadion jeden Grashalm. Hast Du deinen Vertrag bereits per Handschlag für die nächste Saison verlängert, so wie es in Bienen jahrelang guter Brauch war ?

sent Dafür ist es noch etwas früh. Schließlich sitze ich ja gerade erst seit fünf Spielen wieder auf der Bank. Wir haben aber alle sehr viel Spaß miteinander und konzentrieren uns jetzt darauf, gemeinsam den Klassenerhalt zu schaffen.

DAS GESPRÄCH FÜHRTE VOLKER HIMMELBERG

(RP)
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