Rees Esserden schwer unter Böller-Beschuss

Rees · Das erste ganz offizielle Niederrheinische Böllertreffen wurde ein voller – und ziemlich lauter – Erfolg. 14 Vereine waren erschienen und präsentierten ihre "Gewehre" und "Kanonen". Die Zuschauer hatten sich mit Ohrstöpseln gewappnet.

Das erste ganz offizielle Niederrheinische Böllertreffen wurde ein voller — und ziemlich lauter — Erfolg. 14 Vereine waren erschienen und präsentierten ihre "Gewehre" und "Kanonen". Die Zuschauer hatten sich mit Ohrstöpseln gewappnet.

Böllerschützen aus Bonn, Essen, Praest, Blumenkamp, Spellen, Keppeln, Spork, Rheinberg, Rheurt, Rossenray, Anröchte und Holten waren angereist, um es gemeinsam krachen zu lassen. Zum zehnjährigen Jubiläum der Böllerschützen der St. Irmgardis Schützenbruderschaft Esserden - Reeserward - Speldrop trafen sich am Samstag 14 Vereine zum ersten Niederrheinischen Böllertreffen auf den Platz an der alten Schulstraße.

Wegen des unbeständigen Wetters am Vormittag kamen zwar weniger Gastvereine als ursprünglich erwartet, das Fest war aber trotzdem ein voller Erfolg. Bei insgesamt 32 Hand- und Schaftböllern, 20 Standböllern und 13 großen Kanonen wurde es ordentlich laut.

Trotz der vielen Schusswaffen brachte sich aber auf dem Böllerplatz niemand in Gefahr. "Die Gewehre und Kanonen werden nicht wirklich geladen", erklärte Böllerschießmeister Theo van Merwyk. "Damit kann man niemandem etwas zuleide tun." Die Böller und Kanonen werden "nur" mit Schwarzpulver gefüllt, welches im Anschluss festgeklopft wird.

Die Böllerschießmeister gaben das Kommando, und die Schützen mussten sich beim Abschuss der unzähligen Salutschüsse auf heftigen Rückstoß, lautes Knallen und dichten Rauch gefasst machen - es sei denn, es gab eine Ladehemmung.

Auch die meisten Zuschauer waren auf das Spektakel gut vorbereitet. Zwischen den Rauchschwaden tummelten sich im vorgegebenen Sicherheitsabstand von 50 Metern etliche Menschen, die sich mit kunterbunten Ohrstöpseln und Kopfhörern ausgerüstet hatten. Synchrones Zusammenzucken bei den überraschenden Schüssen gab es aber trotzdem. Die Zeit zwischen den Ladepausen überbrückten das Tambourcorps Rees und die Esserdener Fahnenschwenker.

Als später an der Gaststätte Markett weitergefeiert wurde, gab es für die Schützen an den Kanonen noch besonderen Grund zur Freude: Wer noch Schwarzpulver hatte, durfte nach Herzenslust weiterböllern.

Auch in Zukunft wird das Böllern in Esserden weitergehen. Zwölf Jahre ist es her, dass in der Scheune von Heinrich Schlaghecken eine alte Kanone wiederentdeckt wurde, zwei Jahre später hatten die ersten drei Böllerschützen ihren Auftritt. Heute haben 15 Esserdener Schützen die Böllergenehmigung: "Die Tendenz ist steigend", sagte Dennis Schmitt von den Schützen. Gerade die Jungschützen stünden in den Startlöchern. Mit 21 Jahren dürfen junge Männer und Frauen einen dreitägigen Lehrgang besuchen und sich zu Böllerschützen ausbilden lassen. Dazu müssen sie eine weiße Weste haben. Ein polizeiliches Führungszeugnis ist Pflicht.

(sabr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort